Linz - Die "Sprache" ist offensichtlich eines der Hauptprobleme ausländischer Studentinnen und Studenten an österreichischen Universitäten. Wobei häufig aber nicht mangelnde Deutschkenntnisse die Ursache sind - vielmehr tragen anscheinend nicht wenige ProfessorInnen "im Dialekt" vor. Dies ergab eine Studie an der Linzer Kepleruniversität, die am Mittwoch bei einer Pressekonferenz vorgestellt wurde. Alice Gruber vom Institut für Soziologie (Universitätsprofessor Klaus Zapotoczky) hat die Studie erstellt. Sie basiert auf den Angaben von rund 250 an der Kepleruniversität studierenden AusländerInnen. Diese 250 entsprechen etwa einem Viertel der Gesamtzahl der ausländischen Studierenden an der Kepleruniversität. Kaum englische Hinweise Neu nach Österreich kommende Studierende stehen - so ergab die Studie - vor dem Problem, dass es die notwendigen Informationen über Studiengänge, Lehrveranstaltungen usw. nicht in ausreichendem Maß in Englisch gibt. Fast 60 Prozent der ausländischen Studierenden sagten, in dieser Form "zweisprachige" Hinweistafeln würden ihnen sehr helfen, sich am Anfang im Uni-Betrieb zurecht zu finden. Weiters heißt es in der Studie: "Die Universitätssprache ist Deutsch, allerdings gibt es in Österreich die verschiedensten Dialekte, die den ausländischen Studierenden das Leben und Lernen nicht gerade einfacher machen. Auch wenn man Hochdeutsch perfekt kann, dann wird es immer die verschiedensten Ausdrücke geben, die man einfach nicht verstehen kann". Keine Einzelerscheinung So erklärten fast 45 Prozent der befragten ausländischen Studierenden der Linzer Kepler-Universität, sie hätten - wegen des Dialekts der Vortragenden - "sehr oft" Verständnisprobleme. Weitere 32 Prozent sagten, dass sie "manchmal" mit solchen Schwierigkeiten in Vorlesungen und Seminaren konfrontiert seien. Appell der Studie in diesem Zusammenhang: "Dieser Zustand bedarf unbedingt einer enormen Verbesserung. Damit die Studentinnen und Studenten Prüfungen bestehen können, bedarf es einer guten Vorbereitung in den Lehrveranstaltungen." Gefragt wurden die ausländischen Studierenden der Kepleruniversität auch, ob sie subjektiv die Erfahrung der "Diskriminierung" machten. Während rund 75 Prozent dies verneinten, sagten die Restlichen, sie würden sich zumindest manchmal "durch Vortragende" diskriminiert fühlen. Ebenso rund 20 Prozent hatten den Eindruck, sie seien als Ausländer bei Prüfungen "benachteiligt". Dazu wieder die Studie: "Dieser Zustand sollte dringend behoben werden, damit die Universität Linz ohne Bedenken als 'internationale Universität' gelten kann". Optimismus dennoch ungebrochen Alles in allem zeigt die Studie aber auch eine hohe Zufriedenheit der ausländischen Studierenden mit der Kepleruniversität: 78 Prozent sagten, sie würden - vor die Wahl gestellt - wieder in Linz studieren. (APA)