Wien - Der private Postzusteller Redmail denkt über die Übernahme der 638 Postämter nach, die die Post aus Rentabilitätsgründen bis Ende Juni schließen will. Das Unternehmen habe Infrastrukturminister Mathias Reichhold (F) am Dienstag in einem Schreiben über das Vorhaben informiert, berichtet die Tageszeitung "Presse". Durch die Übernahme solle die bestehende Postdienstleistungs-Infrastruktur aufrecht erhalten bleiben und das Monopol der Post durch die übernommenen Ämter durchbrochen werden, so Redmail. Die Post winkt jedoch ab. 500 der 738 Postämter seien bereits geschlossen worden, die Mietverträge gekündigt und das Inventar schon abgebaut. "Außerdem ist von Redmail niemand an uns herangetreten", sagte Post-Sprecher Michael Homola. Post-Partner Für die Aufrechterhaltung der Postdienstleistungs-Infrastruktur habe die Post außerdem bereits selbst gesorgt. Von den 638 Postämtern würden 160 durch Post-Partner - großteils Nahversorger, die das gesamte Sortiment übernehmen - ersetzt. 60 Gemeinden erhielten eine Servicestelle mit eingeschränktem Angebot im Gemeindeamt und 25 eine Hinterlegungsstelle. In den übrigen Gemeinden werde ein Landzusteller die Aufgaben der Post übernehmen, betonte Homola. Redmail, die dennoch an den defizitären Ämtern Interesse zeigt, ist ein Joint Venture der Styria Medien AG (Kleine Zeitung, Presse) und der holländischen TNT Post Group. In Österreich beschäftigt Redmail derzeit rund 3.500 Zusteller und 250 Mitarbeiter in der Administration. (APA)