Durch Deutschland läuft ein digitaler Graben: Jeder zweite Bundesbürger hat und will keinen Zugang zum Internet. Das ist das Ergebnis einer Studie des Emnid-Instituts, die am Dienstag zum Auftakt der Messe Internet World in Berlin veröffentlicht wurde. Die "Offliner" sind demnach deutlich älter, überwiegend weiblich, verfügen über ein niedrigeres Bildungsniveau und ein deutlich geringeres Einkommen als die Internet-Surfer. In den neuen Bundesländern gibt es zudem deutlich weniger Anschlüsse als in Westdeutschland. Für die Studie befragte Tms Emnid mehr als 30.000 Menschen ab 14 Jahren. 26,7 Millionen Internetnutzer Bis Mai ist die Zahl der Internetnutzer in Deutschland auf insgesamt 26,7 Millionen gestiegen. Das seien zwar rund drei Millionen mehr als im Vorjahr, konstatiert Emnid. Mit 50,1 Prozent sei der Zugang zum Internet aber jedem zweiten Bürger verwehrt. Im vergangenen Jahr hätten zudem 10,4 Prozent der Befragten angegeben, sie wollten einen Internetzugang anschaffen, nur die Hälfte von ihnen habe das Vorhaben aber auch in die Tat umgesetzt. Offliner finden sich laut der Studie vor allem in ländlichen Gebieten und in Ostdeutschland. Dort hatten nur 37 Prozent der Befragten einen Internetanschluss, in Westdeutschland waren es hingegen 43 Prozent. Geographisch verläuft der Graben jedoch nicht nur zwischen Ost und West. Auch innerhalb der alten Bundesländer gebe es ein "Band hoher Internetnutzung", das sich von Schleswig-Holstein bis Bayern durch die Mitte Deutschlands ziehe. In den drei westlichsten Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland gebe es dagegen eine stärkere "Offline-Neigung".(APA/AFP)