Wirtschaft
HP/Compac: Fusions-Nachwehen
10.000 Stellen baut HP bis November ab, weitere folgen - Vorsichtige Wachstumsprognose
Palo Alto - Nach der Anfang Mai vollzogenen Fusion mit
Compaq will der US-Computer-Konzern Hewlett-Packard (HP) bis zum 1.
November 10.000 Stellen abbauen. Wie Unternehmenschefin Carly Fiorina
am Dienstag mitteilte, sollen weitere 5.000 Arbeitsplätze im Laufe
des kommenden Jahres wegfallen. Dabei setze HP vor allem auf
freiwillige Abgänge aus dem Unternehmen. Fiorina erwartet noch in
diesem Jahr finanzielle Vorteile aus der Fusion im Volumen von 500
Mill. Dollar (537 Mill. Euro), bis 2003 sollen es 2,5 Mrd. Dollar
sein.Vorsichtige Wachstumsprognose
Auf der ersten Analystenkonferenz nach der Übernahme des Computerherstellers Compaq
gab Fiorina eine vorsichtige Wachstumsprognose ab. "Wir bewegen uns schneller
und erreichen mehr", sagte sie in
Boston. Das fusionierte Unternehmen erwarte für das kommende Jahr
einen Anstieg seines Umsatzes von vier bis sechs Prozent, teilte
Finanzchef Bob Wayman mit.
Für das Geschäftsjahr 2004 stünde dem weltgrößten Hersteller von
Personal Computern ein Umsatzwachstum von 9 Prozent in Aussicht. Im
zweiten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres rechne man mit
Umsätzen von 35 bis 36 Mrd. US-Dollar (38,7 Mrd. Euro). Der Umsatz im
laufenden dritten Quartal werde jedoch mit 16,2 Mrd. US-Dollar um
rund 7 Prozent geringer als im vorherigen ausfallen.
Einsparungen
Auch die erwarteten Einsparungen setzte der inzwischen weltgrößte
Hersteller von Personal Computern höher an. Durch die rund 20 Mrd.
Dollar teure Übernahme des einstigen Konkurrenten Anfang Mai will HP
2,5 Mrd. Dollar (2,65 Mrd. Euro) im nächsten Geschäftsjahr sowie
weitere 3 Mrd. in 2004 einsparen. Zuvor lagen die Erwartungen noch
bei 2 Mrd. Dollar in 2003 und 2,4 Mrd. Dollar im Jahr 2004. Bis zum
November sollen 10.000 Mitarbeiter abgebaut werden, im folgenden Jahr
weitere 5.000, sagte Fiorina.
Kurs sinkt
Die Aktien von Hewlett-Packard fielen am
Dienstag im frühen Handel um einen Cent auf 18,84 US-Dollar. Sie
waren in diesem Jahr bereits um 8,2 Prozent gesunken.
Um die Übernahme von Compaq hatte es unter den HP-Aktionären im
Frühjahr heftige Auseinandersetzungen geben. Der Sohn des
Mitbegründers der Hewlett-Packard Company (HP), Walter Hewlett, hatte
seinen Kampf gegen die Fusion zum Teil vor Gericht ausgefochten. (APA)