Suwon/Südkorea - Für Mitfavorit Portugal gab es zum WM-Start
ein böses Erwachen. Die Portugiesen mussten sich am Mittwoch in Suwon
(Südkorea) vor 37.306 Zuschauern überraschend den USA mit 2:3 (1:3)
geschlagen geben. John O'Brien (4. Minute), ein Eigentor von Jorge
Costa (29.) und Brian McBride (36.) sorgten nach etwas mehr als einer
halben Stunde für die sensationelle 3:0-Führung der starken
US-Amerikaner, Portugal kam durch Beto (39.) und ein Eigentor von
Jeff Agoos (71.) nur zu zwei Treffer.
Favorit Portugal mit Hoffnungen
Mit hohen Erwartungen waren die Portugiesen zur Weltmeisterschaft
gereist, obwohl sie seit 1986 bei keiner WM-Endrunde mehr dabei
gewesen waren und in Südkorea und Japan erst ihre dritte WM-Teilnahme
auf dem Programm steht. Die starken Leistungen bei der EM 2000 mit
dem unglücklichen Semifinal-Ausscheiden gegen Frankreich hatten aber
große Hoffnung gegeben.
Schnellstes Tor der WM durch O'Brien
Schon nach vier Minuten gab es aber die kalte Dusche: Nach Eckball
von Stewart kam Brian McBride zum Kopfball, Torhüter Vitor Baia
wehrte kurz ab - doch John O'Brien knallte den Ball aus kurzer
Distanz zur Führung der US-Boys ins Tor. Vitor Baia, der den Vorzug
gegenüber Ricardo (Keeper während der erfolgreichen WM-Qualifikation)
erhalten hatte, zeigte danach ebenso wie seine Vorderleute Nerven.
Der Routinier faustete einen Stewart-Freistoß direkt vor die Beine
von Donovan, beim Abpraller aber traf Pope nur das Außennetz (7.).
Portugiesische Abwehrschwäche
Die Unsicherheiten in der portugiesischen Abwehr aber häuften
sich. Landon Donovan hatte nach 20 Minuten noch eine Chance
ausgelassen, aber neun Minuten später war er wesentlich am 2:0
beteiligt. Seine Flanke von der rechten Seite lenkte Jorge Costa per
Kopf ab, Vitor Baia war zwar noch am Ball, aber sein Abwehrversuch
kam zu spät. Nach 36 Minuten durfte man sich endgültig verwundert die
Augen reiben, Tony Sanneh flankte von der rechten Seite ideal zur
Mitte und Brian McBride verwertete per Flugkopfball zum 3:0.
Iberischer Hoffnungsschimmer
Beto sorgte in der 39. Minute wenigstens für einen neuen
Hoffnungsschimmer. Nach Eckball von Figo kam er zum Kopfball, O'Brien
wehrte zwar kurz ab, der zweite Versuch des Verteidigers bedeutete
aber das 1:3 und zudem das 1.800. Tor der WM-Geschichte. Rui Costas
Weitschuss in der Nachspielzeit der ersten Spielhälfte ging knapp am
Tor vorbei, der Milan-Star war aber sonst ebenso wie Luis Figo kaum
zu sehen.
Mangelende Effizienz
Nach der Pause verstärkten die Portugiesen zwar ihre
Angriffsbemühungen, aber Torchancen wie für Jorge Costa (56./aus
kurzer Distanz) blieben Mangelware. Erst ein Eigentor von Jeff Agoos
nach Flanke von Pauleta (71.) machte die Partie noch einmal spannend.
Die Amerikaner, die 1998 in Frankreich noch alle drei Vorrundenspiele
verloren hatten, brachten den überraschenden Sieg aber über die
Distanz. (APA)
Gruppe D:
USA - Portugal 3:2 (3:1)
Suwon, 37.306, Byron Moreno (Ecuador). Torfolge: 1:0 (4.) O'Brien
2:0 (29.) Jorge Costa (Eigentor)
3:0 (36.) McBride
3:1 (39.) Beto
3:2 (71.) Agoos (Eigentor)
USA: Friedel - Sanneh, Agoos, Pope (80. Llamosa), Hejduk - Stewart
(46. Jones), Mastroeni, O'Brien, Beasley - Donovan (75. Moore),
McBride
Portugal: Baia - Beto, Couto, Jorge Costa (74. Andrade), Jorge (69.
Bento) - Conceicao, Rui Costa (80. Nuno Gomes), Petit, Figo - Joao
Pinto, Pauleta
Gelbe Karten: Beasley bzw. Beto, Petit