Wien - Der Einspruch gegen die Vergabe von Errichtung und Betrieb eines Lkw-Mautsystems in Österreich ist beim Kartellgericht abgeblitzt. Das bereits im März aus der Ausschreibung ausgeschlossenen Bieterkonsortium Toll Collect Austria (TCA) rund um die deutsche DaimlerChrysler Services (DCS) hatte die Asfinag beim Kartellgericht wegen seiner marktbeherrschenden Stellung angezeigt. Das Kartellgericht vertrat jedoch die Ansicht, dass das Bundesvergabeamt in der Causa genügend Rechtsschutz biete, erklärte Asfinag-Sprecher Marc Zimmermann am Donnerstag gegenüber der APA. Auch ein erster Schlichtungsantrag des unterlegenen Konsortiums Road Services Austria (RSA) rund um Siemens wegen der im Mai erfolgte Vergabe an die italienische Autostrade ist im Bundesvergabeamt bereits gewiesen worden. Die Asfinag zeigte sich daraufhin kurze Zeit zuversichtlich, bereits am 14. Mai den Auftrag an die Autostrade erteilen zu können. Neuer Schlichtungsantrag Das Siemens-Konsortium hat aber unterdessen bereits einen neuen Schlichtungsantrag eingebracht. Sollte dieser Antrag erneut abgewiesen werden, will Siemens eine Beschwerde bei der Bundesvergabekontrollkommission einbringen, sagte Konsortium-Sprecher Hans-Jörg Tengg am Donnerstag. Asfinag-Sprecher Zimmermann erklärte daraufhin: "Die Asfinag vertraut auf den Urteilsspruch der Richter. Wir sind zuversichtlich, dass die Richter im Sinne Österreichs die richtige Entscheidung treffen werden". Erteilt die Asfinag rechtzeitig den Auftrag, soll das Lkw-Maut-System bis spätestens Anfang 2004 in Betrieb gehen. Die durchschnittliche Mauthöhe wird voraussichtlich mit 22 Cent je Kilometer festgelegt. Die Asfinag hofft auf jährliche Einnahmen von 600 Mill. Euro. (APA)