Inland
Beamten-Pension: Diskurs um Lebenseinkommen
Experte Marin erteilt Gewerkschaftswunsch Absage - "Lebensverdienstsumme deutlich höher als jene von Privatangestellten"
Wien - Die neuerliche Ankündigung von Vizekanzlerin Susanne
Riess-Passer (F), noch in dieser Legislaturperiode die höheren
Beamtenpensionen an die niedrigeren ASVG-Pensionen anzugleichen, hat
zu einem innenpolitischen Disput um das Lebenseinkommen von Beamten
geführt. Beamtengewerkschafter Fritz Neugebauer hatte gestern,
Montag, im ORF gemeint, er sei "gesprächsbereit" - aber das gelte nur
in so ferne, als das Lebenseinkommen im öffentlichen Dienst gleich
bleibe. Dem widersprach am Dienstag der Pensionsexperte Bernd
Marin. Marin meinte, die Lebensverdienstsumme der Beamten sei deutlich
höher als jene von Privatangestellten mit gleicher Qualifikation, so
Marin im Radio-Morgenjournal. Für die Forderung der Gewerkschaft,
niedrigere Pensionen müssten durch höhere Aktivgehälter ausgeglichen
werden, hat der Experte kein Verständnis. Auch laufende Verträge
könnten geändert werden, so Marin, nicht rückwirkend, aber für
künftige Jahre. Mittel- bis langfristig könnte der Bund drei
Milliarden Euro pro Jahr einsparen.
Neugebauer hatte betont, wenn man für künftige Neueintritte in den
öffentlichen Dienst niedrigere Pensionsansprüche festlege, dann
müssten eben die Anfangseinkommen höher sein - und das koste
zumindest in der Anfangs- und Umstellungsphase mehr, es bedeutet ad
hoc eine Budgetbelastung. (APA)