Telekom
Mobilkom Austria startet mit SMS-Nachfolger MMS
Problem: Kaum Handys und hohe Kosten
Am Dienstag startet die Mobilkom Austria
als
erster österreichischer Mobilfunkanbieter mit MMS (Multimedia Message
Service), der Nachfolgetechnologie der SMS-Kurzmitteilung. Die
anderen Mobilfunker sollen in ein bis zwei Monaten folgen. Konnte man
dank SMS schon jetzt mit dem Handy nicht nur telefonieren sondern
auch Texte versenden, können künftig mittels MMS auch Bilder
verschickt und anschließend am Handy gespeichert werden. Das
Mobiltelefon wird damit quasi zum Fotoalbum.
"Killerapplikation"
Die SMS hat sich in den letzten Jahren zur wahren
"Killerapplikation" entwickelt. Allein in Österreich werden
mittlerweile 10 Millionen SMS pro Tag verschickt. Bei MMS gibt sich
Branche aber noch vorsichtiger. Das Marktforschungsunternehmen
Forrester rechnet damit, dass bis 2007 erst 37 Prozent der Umsätze
aus Datendiensten mit MMS lukriert werden.
Nur ein MMS-Handy
Thomas Lutz, Chef des österreichischen Telekomsoftware-Entwicklers
Universal Communication Plattform AG
(ucp), die unter anderem die
Internet-SMS-Plattofrm "
sms.at
" betreibt, hält selbst das für eine
großzügige Schätzung. Nicht zuletzt endgerätebedingt - derzeit gibt
es nur ein MMS-Handy im Business-Preissegment am Markt - würde damit
zunächst nur ein "irrsinnig kleiner Markt" bedient. "Zumindest bis
Ende dieses Jahres wird MMS umsatzmäßig ein Nischenthema bleiben",
sagte Lutz am Montag vor Journalisten.
Problemfaktor: Kosten
Als Problemfaktor bezeichnete Lutz unter anderem die Kosten. Diese
werden laut ucp-Chef bei rund 1 bis 1,5 Euro je Bild-Botschaft
liegen. "Das ist der Preis, den die Kunden zu zahlen bereit sind",
meint Lutz.
Unter 1 Euro pro MMS
Die Mobilkom will ihre Preise morgen bekannt geben.
T-Mobile
(vormals max.mobil) wird laut Unternehmenssprecher Franz Hartl
voraussichtlich unter 1 Euro pro MMS verlangen. Die Modelle zur
Verrechnung - ob pro MMS oder nach Datenvolumen abgerechnet werde -
seien aber noch nicht fixiert, so Hartl.
Schnittstelle
ucp will bei MMS als Internetschnittstelle profitieren.
MMS-Handybenutzer könnten ihre Bilder auf die Internethomepage
schicken und via Bild-SMS oder E-Mail auch auf nicht MMS-taugliche
Geräte weiterleiten. Schon jetzt würden pro Tag von ucp-Seiten aus
5.000 bis 10.000 Bilder pro Tag aufs Handy verschickt. Rund ein
Drittel davon seien bereits selbst angefertigte Bilder. Bis Ende des
Jahres will ucp die Zahl der versendeten Bildnachrichten verdoppeln.(APA)