International
CIA kannte angeblich zwei Attentäter des 11. September
Aufenthalt im Land mit Wissen des Geheimdienstes - Keine Warnung an FBI
Washington - Der US-Geheimdienst CIA hatte nach
einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Newsweek" Monate vor den
Anschlägen des 11. September Hinweise auf zwei der mutmaßlichen
Attentäter. Diese Hinweise seien aber nicht an die Bundespolizei FBI
weitergegeben worden, berichtete "Newsweek" am Sonntag. Die CIA sei
auf Nawaf Alhazmi aufmerksam geworden, nachdem er wenige Tage zuvor
er an einem geheimen Treffen der El Kaida in Malaysia teilgenommen
habe. Khalid Almihdhar habe ein US-Visum erhalten, dass ihm die
unbeschränkte Ein- und Ausreise gestattete, obwohl die CIA ihn mit
dem Bombenanschlag auf das US-Kriegsschiff "USS Cole" im Jemen im
Oktober 2000 in Verbindung brachte. Weder das FBI noch die Einreisebehörde seien von der CIA
informiert worden, berichtete "Newsweek". Stattdessen lebten beide
Verdächtige ein Jahr und neun Monate unbehelligt unter ihren
richtigen Namen in den USA. Sie erhielten Führerscheine, eröffneten
Bankkonten und nahmen Flugstunden. Am Morgen des 11. September sollen
sie zusammen mit ihren Komplizen an Bord des Fluges 77 der American
Airlines gegangen sein, die Kontrolle über die Maschine übernommen
haben und sie in das US-Verteidigungsministerium bei Washington
gesteuert haben.
US-Justizminister John Ashcroft sagte in der TV-Sendung "Fox News
Sunday", er habe den Bericht noch nicht im Detail gelesen. Um
künftige Anschläge zu verhindern, müsse aber die Zusammenarbeit der
Geheimdienste verbessert werden. Nach Angaben des FBI hätten die
beiden Männer wichtige Hinweise auf die anderen Attentäter geben
können. Die Bundespolizei sei erst am 23. August, drei Wochen vor den
Anschlägen, benachrichtigt worden, nachdem CIA-Direktor George Tenet
aus Sorgen vor einem Anschlag eine Überarbeitung der Unterlagen
angeordnet habe. Dann sei eine Fahndung nach Alhazmi und Almihdhar
ausgegeben worden. (APA/Reuters)