Rom - Ein Schiff mit rund hundert Flüchtlingen an Bord ist am Sonntag unweit der Küste der süditalienischen Region Kalabrien entdeckt worden. Das Schiff wurde von einem Hubschrauberpiloten gesichtet und wird nun von der italienischen Marine im Schlepptau in den Hafen der Stadt Reggio Calabria gebracht. Das Schiff sei in sehr schlechtem Zustand, berichtete ein Sprecher der Marine. Noch unklar sei die Staatsangehörigkeit der Flüchtlinge, die sich an Bord befinden. Für sie werden bereits Plätze in einigen Aufnahmelagern vorbereitet. Die neue Immigrationswelle, die in den letzten Wochen stark zugenommen hat, droht in Rom eine neue Polemik anzufachen. "Das Problem der illegalen Immigration muss mit schärferen Methoden bekämpft werden. Auch das strengste Immigrationsgesetz, wie es derzeit im römischen Parlament diskutiert werde, genügt nicht, wenn die Immigranten nicht sofort nach ihrer Ankunft ausgewiesen werden", sagte ein Sprecher der Lega Nord (rechte Regierungspartei), Alessandro Ce. Im römischen Parlament wird derzeit ein Gesetzprojekt diskutiert, nach dem auch die Marine im Kampf gegen Schlepperbanden eingesetzt werden können, die täglich hunderte Menschen über die Adria und das Mittelmeer nach Italien schleusen. Das neue Immigrationsgesetz sieht unter anderem vor, dass nur Immigranten mit einem Arbeitsvertrag eine Aufenthaltserlaubnis erhalten. (APA)