Weltraum
Britische Wissenschafter simulieren Mars-Atmosphäre im Labor
Instrumente der Landefähre "Beagle 2" sollen für Raumfahrtmission getestet werden
London - Zur Vorbereitung für das 2003 geplante
europäische Raumfahrtprojekt "Beagle 2" haben britische
Wissenschafter die Atmosphäre des Mars im Labor naturgetreu
nachgebildet. Der britische ESA-Raumfahrtprojektmanager Derek Pullan
sagte, Wissenschafter der Universität Leicester hätten
im Labor den Druck und die Temperatur auf dem Roten Planeten sowie
die Zusammensetzung der dünnen Mars-Atmosphäre simuliert. Im Labor könnten so die Instrumente der Landefähre "Beagle 2"
einem Härtetest unterzogen werden.
Auf Mars-Temperaturen abgekühlt
Wie Pullan erläuterte, wurde die aus Kohlendioxid und einem
Gasgemisch bestehende Versuchsanordnung im Labor mit flüssigem
Stickstoff auf Mars-Temperaturen abgekühlt, die zwischen minus
achtzig Grad bei Nacht und knapp über Null Grad bei Tag pendeln. Die
Versuchsanordnung sei nur etwa so groß wie ein Desktop-Computer.
"Das Hauptziel der Beagle-Mission ist es, nach Leben zu suchen",
sagte Pullan. Dabei hoffe man, auf jetzige oder ausgestorbene
Lebensformen zu stoßen. Am Dienstag hatte die US-Raumfahrtagentur
NASA mit der Mitteilung für Schlagzeilen gesorgt, die Mars-Sonde
"Mars Odyssey 2" habe Eisvorkommen unter der Oberfläche des
Nachbarplaneten der Erde entdeckt. Pullan äußerte sich optimistisch,
dass die Landefähre, die im Dezember 2003 auf dem Mars ankommen soll,
fündig werde: "Es sieht so aus, als ob der Landeplatz über einer
unterirdischen Wasservorkommen läge." (APA/Reuters)