Leser, die von Berufs wegen Managementlehrbücher konsumieren müssen, sind oft nicht zu beneiden. Die Perlen sind in diesem Genre äußerst rar. Da kommt einem diese "Innovation" nur recht: Neue Wirtschaftstrends in Prosa verpackt, der Sachbuchautor tritt als Romancier auf und macht seine Lehre durch eine spannende Story leichter konsumierbar. Das hat den Vorteil, dass sich die harsche Materie süffig liest.Das Ergebnis Zum Beispiel Eliyahu Goldratts "Das Ergebnis", das "ein Roman über profitable Softwarelösungen" ist. Der Held Scott Duncan ist Chef einer erfolgreichen Softwarefirma, die allerdings am Plafond ihrer Möglichkeiten angelangt ist. Die Großkunden sind bedient, Upgrades des Produktes lassen sich nicht in dem Ausmaß verkaufen, wie es die Gier der Aktionäre notwendig machen würde. Die Bilanz

Der Held in Heiner Diefenbachs "Die Bilanz", Hagen Icks, ein Finanzvorstand aus der Old Economy, steigt in einer Internetcompany ein und wird dort gefeiertes Mitglied der New Economy - bis zum bitteren offenen Ende.

Machtschock

Bei "Machtschock" von Edgar K. Geffroy sieht der Juniorchef eines Traditionsunternehmens keine rechte Zukunft mehr. Die Banken fordern ein striktes Einhalten der Kreditlinie, die Kunden verlangen immer ausgefeiltere Produkte, was enorme Investitionen in den Maschinenpark notwendig machen würde. Mithilfe einer ausgestiegenen Managementberaterin versucht er, die Firma in einen Know-how-Träger umzuwandeln.

Es wäre nun falsch zu behaupten, dass die Bücher mit hochklassiger Literatur zu vergleichen wären. Die Charaktere sind durchwegs flach, das Erzählte ist eindimensional. Doch der Leser bekommt en passant Einblick in Wirtschaftsmaterie. (Johanna Ruzicka/DER STANDARD, Printausgabe)