Saitama/Japan - Queen Elizabeth II. feierte ihr 50-jähriges Thronjubiläum, Fußball-Darling David Beckham gab sein Comeback - für ein perfektes Wochenende fehlte den Engländern nur ein Sieg gegen Schweden. Doch der Angstgegner wurde seinem Ruf wieder einmal gerecht. England musste sich in seinem ersten Spiel bei der WM vor 63.700 Zuschauern im ausverkauften Stadion von Saitama mit einem 1:1 (1:0) begnügen und ist damit weiter seit 34 Jahren gegen das Tre-Kronor-Team ohne Sieg. Sol Campbell hatte die Engländer nach Eckball von Beckham per Kopf in Führung gebracht (24.), Niclas Alexandersson erzielte in der 59. Minute den verdienten Ausgleich.England bestimmte Tempo Die vom Schweden Sven-Göran Eriksson trainierten Engländer bestimmten zunächst Tempo und Rhythmus eines Kampfspiels, in dem technische Feinheiten Mangelware blieben. Ashley Cole und David Beckham bei seinem ersten Einsatz nach siebenwöchiger Verletzungspause machten auf den Außenpositionen mächtig Dampf, doch die Stürmer Michael Owen und Darius Vassell hatten gegen die schwedischen Abwehr-Routiniers einen schweren Stand. Kein Wunder, dass das Führungstor einer Standardsituation entsprang: Campbell verwandelte einen mustergültig hereingegebenen Eckball von Beckham per Kopf zu seinem ersten Länderspiel-Treffer. Alexandersson traf zum Ausgleich Die Antwort der Schweden, die auf den verletzten Abwehrchef Patrik Andersson verzichten mussten, ließ in der ersten Hälfte auf sich waren, kam aber in der zweiten Hälfte. In der 51. Minute blieb allerdings bei einer elferwürdigen Attacke von Ferdinand an Allbäck die Pfeife von Schiedsrichter Carlos Simon aus Brasilien stumm, in der 59. Minute wurden aber die Bemühungen belohnt. Nach schlechter Abwehr von Mills kam Niclas Alexandersson zum Ball und bezwang mit einem Schuss mitten aufs Tor Keeper David Seaman. Schweden bestimmte zweite Halbzeit Und die Schweden setzten nach. Lucic scheiterte zwei Mal an Seaman (61.,64.), Linderoth schoss aus guter Position drüber (66.). Erst danach erfingen sich die Engländer, doch Owen (70.) und Heseky (80.,90.) trafen nicht. Den Matchball hatte in der 93. Minute Schwedens Torjäger Henrik Larsson auf dem Fuß, doch sein Schuss verfehlte das Ziel. Sicherheitsstufe eins Im Vorfeld durften sich die Engländer als Sieger fühlen, die von den japanischen Gastgebern so gefürchteten Ausschreitungen blieben aus. Zumindest bis zum Anpfiff der unter Sicherheitsstufe eins angesetzten Partie war die Lage rund um das Stadium nördlich von Tokio völlig entspannt. Begleitet wurden die Schlachtenbummler von einem massiven Polizeiaufgebot. Gleich bei der Ankunft in der U-Bahn-Station Urawa-misono nahmen die Beamten die Zuschauer in Empfang. Nach offiziellen Angaben waren 5.000 uniformierte Beamte im Einsatz, hinzu kamen etwa 4.000 Sicherheitsbeauftragte in Zivil. Die als Hooligans gefürchteten Engländer mussten sich mitunter wie im Zoo fühlen. Je origineller und greller aufgemacht, desto häufiger wurden sie von japanischen Schlachtenbummlern um ein Foto gebeten.(APA)
  • Gruppe F:

    England - Schweden 1:1 (1:0)
    Saitama, 63.700, SR Carlos Simon (BRA)

    Torfolge:
    1:0 (24.) Campbell
    1:1 (59.) Alexandersson

    England: Seaman - Mills, Ferdinand, Campbell, Ashley Cole - Beckham (64. Dyer), Hargreaves, Scholes, Heskey - Owen, Vassell (74. Cole)

    Schweden: Hedman - Mellberg, Jakobsson, Mjällby, Lucic - Alexandersson, Linderoth, Ljungberg, Magnus Svensson (56. Anders Svensson) - Allbäck (80. Andreas Andresson), Larsson

    Gelbe Karten: Campbell bzw. Allbäck, Jacobsson