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Hallstatt

APA: Franz Neumayr
Auch wenn man sich anschickt, einen Ausflug ins Altertum - zu den Illyrern und Kelten - zu unternehmen, lässt sich viel Neues erleben. Das idyllische Hallstatt ist dafür das beste Beispiel. Von der Bergstation der Seilbahn bis zum Salzbergwerk hat man - am Rande des prähistorischen Gräberfeldes - einen Lehrpfad mit mehreren Informationstafeln und einem "Schaugrab" angelegt, das dem rund 3000 Jahre alten Vorbild entspricht.

Im Rahmen des Projektes "Salzwelten" bringen Führungen im Salzbergwerk dem Besucher mit modernsten Mitteln die Vergangenheit nahe. Und der berühmte Soleleitungsweg, auf dessen Trasse die Rohrleitung zur Saline in Ebensee verlegt ist, wurde fast zum Museumspfad ausgestaltet: Gleich am Beginn findet man eine lange Rolle, auf der viel Wissenswertes über die mit langer Tradition behaftete Pipeline vermerkt ist. Beim Mundloch des Franz-Josephs-Stollen gewährt eine Aussichtsterrasse einen einmaligen Blick auf den See und Hallstatt. Und beim Gosauzwang - der Brücke über das Gosautal - hat man in einem alten Wegmacherhaus der Soleleitung ein kleines Museum gewidmet. Ob diese allerdings tatsächlich die älteste Pipeline der Welt ist, wird vom bayerischen Bad Reichenhall bestritten, das die eigene Soleleitung für älter hält.

Der interessanteste und abwechslungsreichste Abschnitt des Soleleitungswegs liegt zwischen Hallstatt und Steeg, hoch über dem Ufer des Sees. Da nur besonders exponierte Stellen mit einem Geländer gesichert sind, ist das keine Route für "Hasenfüße". Unproblematisch ist die Rückkehr von Steeg nach Hallstatt: Man fährt mit der Bahn bis zur Station Hallstatt und kehrt mit dem Schiff zum Ausgangspunkt zurück.

Die Route - Per pedes oder Gondel:

Die Bequemen fahren mit der Standseilbahn zum Rudolfsturm, die Konditionsstarken gehen in einer Stunde zu Fuß. Auf dem Lehrpfad geht es zum Salzbergwerk (halbe Stunde), wo sich eine Führung anbietet. Ebenfalls eine halbe Stunde braucht man für den direkten Weg zum Beginn der Soleleitung am Fuß des Rudolfsturmes. Zuerst steigt man 510 Stufen durch die romantische Schlucht der Höll hinunter, ab der Aussichtsterrasse geht es im gleichmäßigem, sanften Gefälle dahin. Man quert den Gosauzwang auf stählerner Brücke. Nahe der Rohrleitung für das Kraftwerk Steeg hält man sich rechts hinab zur Bundesstraße, quert die Traun und erreicht den Bahnhof Steeg-Gosau. Gehzeit ab Rudolfsturm 2 bis 2 Stunden.

Gesamtgehzeit 4 bis 4 bzw. 3 bis 3 Stunden, Höhendifferenz im Abstieg 500 m, im Aufstieg bei Bahnbenützung 200 m, sonst 500 m. Gastronomie im Rudolfsturm. Bundesamtskarte 1:25.000 oder 1:50.000, Blatt 96 (Bad Ischl). (Der Standard, Printausgabe)