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Graz - Noch vor wenigen Jahren galt die Industrieregion Obersteiermark als ein mit Steuergeldern vollgefülltes "Milliardengrab". Heute stelle die steirische Division des Voestalpine-Konzerns eine "Perle" dar, sagt Vorstandschef Franz Struzl. In den letzten zehn Jahren seien hier 581 Mio. € reinvestiert worden, "ohne einen Euro öffentlicher Gelder". Seit Beginn der 90er- Jahre hätten die Betriebe die damaligen staatlichen Subventionen bereits um das Zwei- bis Dreifache an Gewinn wiederproduziert, sagte Struzl am Dienstagabend in einem Industriegespräch in Graz. Struzl: "Die damalige Entscheidung der Politik, die Stahlindustrie zu halten, war völlig richtig. Was gibt's denn heute noch in der Obersteirmark an größeren Betrieben außer den ehemaligen verstaatlichten? Nur Jäger und Sammler." Mit der in die Voestalpine-Division Bahnsysteme GmbH umbenannte Langproduktengruppe, zu der u. a. die Bereiche Voestalpine Schiene GmbH, die börsennotierte VAE AG und schließlich die Hochofensparte der Voestalpine Stahl Donawitz zählen, verfüge der Konzern nun über optimale Kapazitäten, um im expandierenden Eisenbahnmarkt die Marktführerposition in Europa weiter auszubauen. Zukäufe In diesem Zusammenhang passe auch "ausgezeichnet" der Erwerb der niederländischen Bahninfrastrukturfirma Railpro B.V. mit ihrem Jahresumsatz von 125 Mio. €. Struzl kündigte in diesem Zusammenhang weitere Zukäufe von europäischen Unternehmen an, um in einigen Jahren komplette Bahnpakete - von der Schiene bis zu elektronischen Systemen - anbieten zu können. Der Voestalpine-Vorstandschef rechnet - nicht zuletzt durch die EU-Erweiterung - mit einem rasant wachsenden Bahnmarkt. Die Schiene-Division mit ihren weltweit 5030 Mitarbeitern werde für das Jahr 2001 mit rund einer Mrd. € Umsatz ein "ausgezeichnetes Ergebnis"einfahren. Nähere Zahlen werden Anfang Juni bekannt gegeben. (Walter Müller, DER STANDARD, Printausgabe 23.5.2002)