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Erwin Wurm

Foto: Archiv
Paris/Wien - Den Arbeiten des österreichischen Künstlers Erwin Wurm sind gleich drei Ausstellungen in Paris gewidmet: eine Retrospektive im Centre National de la Photographie (29. 5. bis 26. 8.) sowie zwei Einzelausstellungen im Palais de Tokyo (29.5. bis 30. 6.) und in der Galerie art:concept (ab 29. 5.). Auch vom Österreicher Peter Friedl gibt es eine Ausstellung im Institut d' Art Contemporain vom 13. 6. bis 8. 9., teilte das Institut für österreichische Kultur in Paris in einer Aussendung mit. Im Centre National de la Photographie in Paris ist jene Retrospektive zu sehen, die von der Neuen Galerie am Landesmuseum Joanneaum produziert wurde. Kunstkritiker Jerome Sans ist der Co-Leiter des Palais de Tokyo und setzte sich in den vergangenen zehn Jahren massiv für Wurms Präsenz in Frankreich ein. Aus den frühen neunziger Jahren stammt auch die Zusammenarbeit Wurms mit der Galerie art:concept. Während der Retrospektive ist an der Umzäunung des Palais de Rothschild eine neue Außenarbeit von Erwin Wurm zu sehen, die von der Caisse des Depots et Consignations (seit 1988 der größte Sponsor für zeitgenössische Kunst in Frankreich) ermöglicht wurde. Kurze Biographien Erwin Wurm, 1954 in Bruck an der Mur geboren, lebt und arbeitet in Wien. Im Mittelpunkt seiner künstlerischen Arbeit steht die Untersuchung der Möglichkeiten des Skulpturbegriffs. In den 80er Jahren schuf er aus Brettern, Latten und Blech Skulpturen, die er dann bunt bemalte. In diesen frühen Arbeiten bezog er sich in ironischer Anspielung auf den Futurismus und unterlief damit kunsthistorische Gewissheiten. Es folgten seine Staubobjekte, in denen lediglich die Abdrücke im Staub auf die gerade vergangene Gegenwart eines Volumens verwiesen. Spätere Arbeiten waren zwar dem Namen nach noch Skulpturen ("One Minute Sculptures"), es handelte sich dabei aber um Videos und Fotografien von Menschen und Alltagsgegenständen in eigenartigen, unüblichen Positionen, die nur über kurze Zeit bestehen können. In diesen Arbeiten manifestieren sich punktuelle Übergangsstadien, und Erwin Wurms Auffassung des Skulpturbegriffs wird deutlich: Skulptur ist für ihn stets Handlung. Peter Friedl wurde 1960 in Oberneukirchen, Oberösterreich geboren, und begann er Anfang der achtziger Jahre als Theaterkritiker zu arbeiten. Er übersiedelte nach Italien, wurde Landwirt und Künstler. Zur Biennale in Venedig 1993 brachte er zwei Plakatreihen im öffentlichen Raum an: "I Survived the German Pavillon" und "Hinaus mit uns".(APA)