Kalifornische Forscher glauben an einen Ursprung im Süßwasser - Experiment mit Membran-Bläschen
Redaktion
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London - Das erste primitive Leben auf der Erde ist
US-Forschern zufolge wahrscheinlich nicht in den Urmeeren, sondern im
Süßwasser entstanden. Die als Keime allen Lebens geltenden
Membran-Bläschen, so genannte Vesikel, könnten sich wesentlich
leichter in Süß- als in Salzwasser entwickeln, berichten Charles Apel
und sein Team von der Universität von Kalifornien in Santa Cruz laut
dem britischen Wissenschaftsmagazin "New Scientist".
Bisher gehen die meisten Theorien davon aus, dass derartige
Vesikel, die eine Art Vorgänger der modernen Erbsubstanz DNA
enthalten, sich spontan aus diversen Bestandteilen der Urmeere
bildeten. Apel und Kollegen gelang es jedoch, stabile
Membran-Bläschen in Süßwasser entstehen zu lassen. In salzigen
Lösungen hingegen zerfielen die Vesikel allerdings.
Mit Hausverstand gedacht
"Kein vernünftiger Mensch würde heißes Meerwasser für Laborstudien
zur frühen Zellevolution benutzen", sagte Apels Kollege David Deamer.
"Aber seit Jahren haben wir alle akzeptiert, dass das Leben in einer
solchen Meeresumgebung begann. Wir sind bloß die ersten, die das
hinterfragen." Die Studie der Forscher soll in einer der künftigen
Ausgaben des Fachjournals "Astrobiology" erscheinen.
Der Geologe Paul Knauth von der Arizona State Universität gab
darüber hinaus zu Bedenken, dass die Meere damals sogar teilweise
doppelt so salzig waren wie heute, was die Entstehungsbedingungen für
Vesikel weiter erschwert. "Das ist ein Wachrütteln", sagte auch der
Mineraloge Robert Hazen von der Carnegie Institution Washington. "Wir
sind alle davon ausgegangen, dass das Leben in den Ozeanen begann,
aber es ist wesentlich wahrscheinlicher, dass sich solche
Verkapselungen in Frischwasserreservoires an Land bildeten." (APA/dpa)
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