Opel hat sich mit diesem Auto wirklich etwas getraut,

was sonst ja nicht eine Eigenschaft der Rüsselsheimer ist. Der Speedster ist ein echtes Spaßauto und soll wohl auch ein bisschen das angestaubte Image von Opel auffrischen. 34.500 Euro sind für den puren Spaß (in die Ablagefächer vorne passen ein Handy und ein Packerl Zigaretten, in den "Kofferraum" ein Pyjama und das Waschzeug) aber auch nicht wenig, deshalb sieht man den Speedster noch nicht so oft auf unseren Straßen.

foto: werk

Aber was für ein Spaß!

Der Speedster ist ein echtes Fahrerauto, alles funktioniert sehr direkt und fühlt sich ebenso an. Das Konzept kennen wir, es kommt vom Lotus Elise und ist auch bei Opel nicht falsch. Das Auto ist klein, wendig und flink, liegt auf der Straße so hart wie Gokart, der Motor hat überschaubare Dimensionen: Die vier Zylinder des 2,2-Liter-Aggregats leisten 147 PS, und wer sagt, das sei (zu) wenig, soll sich einmal reinsetzen. Weil: nur 870 kg. Das federleichte Kunststoff-Chassis kommt von Lotus, der Alu-Motor von Opel.

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Wir haben den Opel Speedster richtig ausgeführt,

runter nach Ungarn, dort rauf auf den Pannonia Ring. Er schaut aus wie ein Rennwagen und liegt wie ein solcher auf der Straße. Das haben wir bereits erfahren. Aber wie macht er sich tatsächlich auf dem Kurs?

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Beeindruckend.

Die leicht abgefahrenen Reifen kamen dem Asphalt sehr entgegen, nach ein paar Aufwärmrunden war eine ideale Verbindung gefunden. Der Opel liegt und pickt, wie man so sagt. Am Ende der langen Start-Ziel-Geraden hat sich die Nadel - noch in der Vierten - den 180 km/h angenähert, die Fünfte macht noch keinen Sinn, mehr Speed schafft auch der Porsche nicht.

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Scharf runterbremsen,

rein in die Kurve, rausbeschleunigen knapp an 7000 Umdrehungen. Lediglich in der mit Schwung genommenen Rechtskurve zurück in die Start-Ziel-Gerade trägt es das Auto bedenklich weit nach außen, aber er pickt. Dank Mittelmotor schiebt der Speedster vorne nicht raus, bricht hinten nicht aus. Wenn er im Grenzbereich aber kommt, dann ist Abgang. Durch die Mitte.

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Der Motor dampft und atmet heiß

- hätten wir jetzt Gepäck an Bord, es wäre im Ablagefach hinter dem Motor verglüht. Auch die Bremsen glühen, aber das Überraschende nach zehn Runden am Ring: Sie bremsen noch. Für serienmäßige Bremsen eine gute Leistung. Andere Serienfahrzeuge wären in der Kurve bei dieser Belastung schon geradeaus gefahren.

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Fazit:

Der Speedster ist ein wunderbar puristischer Sportwagen, der auf der Straße taugt, aber auch auf der Rennstrecke passt und ein tolles Fahrerlebnis liefert. (Michael Völker, AUTOMOBIL 9/5/2002)

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Opel Speedster

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