Wien - Das 219. Wiener Derby brachte für die 16.000 Zuschauer im Hanappi-Stadion ein rassiges, schnelles Spiel auf hohem Niveau und den mittlerweile gewohnten Sieger des Lokalschlagers: Rapid. Die Hütteldorfer festigten mit einem völlig verdienten 2:0-Erfolg die Nummer Eins-Position in Wien, die Veilchen warten trotz ansprechender Leistung somit weiterhin seit dem 7. April 1996 auf den 75. Sieg gegen den Erzrivalen. Die "Grünen" bleiben damit erster Innsbruck-Jäger und verkürzten den Abstand auf den Tabellenführer wieder auf sechs Zähler. Der Rekordmeister startete wie aus der Pistole geschossen und kam allein zwischen den Minuten vier und sechs zu zwei hochkarätigen Chancen. Doch Savicevic verfehlte mit einem gefühlvollen Freistoss von halbrechts knapp das Ziel, sein Kollege Gerd Wimmer scheiterte sogar nur an der linken Torstange. Der Druck der Rapidler wurde nicht weniger, in der 16. Minute musste nach einem Savicevic-Stanglpass Michi Wagner für die bis zum Derby sechs Spiele in Folge siegreichen Austrianer vor Wimmer in höchster Not retten. Die Defensivabteilung der Prohaska-Elf erreichte ihren Tiefpunkt der anfänglichen Unaufmerksamkeit schließlich beim Führungstreffer der Hütteldorfer, als Thomas Zingler nach einem Dowe-Eckball völlig allein gelassen aus kurzer Distanz Knaller per Kopf bezwang. Endlich meldete sich dann auch die Austria zu Wort, die erste Gelbe Karte der Partie für Pfeffer läutete das hektischer werdende Treiben auf dem Feld ein. Rachimow bezwang nach einem Stöger-Corner (21.) zwar Rapid-Goalie Maier, Wimmer vertrat den Tschechen jedoch und rettete auf der Linie. Drei Minuten später traf Austrias Wagner mit einem Freistoss nur in die Rapid-Mauer, seinen abgefälschten Nachschuss konnte Maier gerade noch mit dem Fuss parieren. In der 52. Minute hätte Ex-Rapidler Michael Wagner seinen ersten Derbysieg in Violett einleiten können. Er zog einen überlegten Schuss vom 16-er allerdings um einen Hauch am Rapid-Gehäuse vorbei. Das Spiel blieb rasant und Rapid bemühte sich, angetrieben von einem genialen Savicevic, trotz Führung zunächst weiter um die Offensive und den entscheidenden zweiten Treffer. Mitten in der letzten, wenn auch mit großteils untauglichen Mitteln geführten, Drangperiode der Favoritner sorgte Goalgetter Rene Wagner mit dem zweiten Treffer (85.) für die weiterhin klaren Verhältnisse in Wien. Der Tscheche verwertete eine präzise Flanke von Dowe aus elf Metern zum zweiten Kopfball-Treffer des Nachmittages und hält nun bei sechs Saisontreffern. Das Spiel der Austria brachte über die größte Distanz eine One-Man-Show von Michael Wagner, er wurde von seinen Kollegen im Mittelfeld - vor allem Stöger war unter Totalausfall einzureihen - im Stich gelassen. Rapid Wien - Austria Wien 2:0 (1:0). Hanappi-Stadion, 16.000, Schüttengruber. Tor: 1:0 (19.) Zingler 2:0 (85.) Rene Wagner Rapid: Maier - Schöttel - Schießwald, Zingler - Wimmer, Dowe, Freund, Wetl - Savicevic, R. Wagner, Penksa Austria: Knaller - Streiter - Dospel, Schmid, Pfeffer - Stöger (57. Darasz), Leitner, Rachimow, M. Wagner - Datoru (64. Sobczak), Mayrleb Gelbe Karten: Zingler, Penksa, Freund, Schießwald, Savicevic bzw. Pfeffer, Schmid (APA)