Eine Atmosphäre zum Wohlfühlen.

Das ist der erste Eindruck, der sich beim Probesitzen im neuen CLK einstellt. Stimmige Optik und Haptik, feines Gestühl mit guter Seitenführung, wie sich später beim Fahren herausstellt, ein automatischer Gurtbringer reicht den Sicherheitsgurt - sehr vornehm.

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Weiters einladende, weiche Formen,

schwungvolles Innendesign mit vielen Kreisen und Ellipsen, und die chromgerahmten Rundinstrumente à la E-Klasse sind nicht nur gut ablesbar, sie sehen auch richtig gut aus - viel besser als die halbrunden in der C-Klasse.

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Die rahmenlosen Seitenscheiben sind voll versenkbar,

auch das ist fein. Nur die Verarbeitung lässt im Detail, etwa bei der Verkleidung der A-Säule, noch zu wünschen übrig. Wir würden über diese Vorserien-Schludrigkeit auch nicht meckern, handelte es sich hier nicht um Mercedes.

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Doch wir gehen bereits zu sehr ins Detail.

Treten wir noch schnell einen Schritt zurück. Ähnlich wie die A-Klasse bedeutete der Marktauftritt des CLK 1997 einen Meilenstein für Mercedes. Die exklusive Luxusmarke fächerte ihre bis dahin schmale Modellpalette auf, öffnete sich nach unten und suchte Kontakt zu neuem, etwas jüngerem Publikum. Dieses bedankte sich artig und sorgte dafür, dass das Coupé - auch für den Hersteller eher unvermutet - zum Bestseller avancierte.

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Über 230.000 CLKs wurden seither verkauft,

allein in Österreich griffen 3030 Interessenten zu (knapp 500 davon entschieden sich für die Cabrio-Version) - fast die Hälfte der Kunden hatten nie zuvor einen Mercedes geordert. Mit der komplett neuen zweiten Generation hoffen die Stuttgarter die erste noch zu übertrumpfen. Das Auto kann, entsprechend dem technischen Fortschritt, alles besser.

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Gegenüber dem Vorgänger

ist das neue Coupé 71 mm länger, 18 mm breiter und 42 mm höher. Das heißt: mehr Platz für die Insassen, auch für die Fondpassagiere, bessere Fahreigenschaften. Das 1645-Kilo-Coupé fährt sich dank neu entwickeltem Fahrwerk sehr agil, die direkte Lenkung erhöht den Fahrspaß. Nur wer ein reinrassiges Sportgerät erwartet hat, wird enttäuscht sein. Denn das Fahrwerk ist eher auf Komfort denn auf brettlhart ausgelegt. Alles eine Frage der Zielgruppe.

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Sieben Motoren

mit einem Leistungsspektrum von 163 bis 367 (!) PS werden angeboten, darunter eine neue Generation von Vierzylindern sowie der erste Mercedes-Benzindirekteinspritzer - Typenbezeichnung: 200 CGI (kommt im Herbst). Zu kombinieren mit drei Getriebevarianten sowie zwei Ausstattungslinien - Elegance und Avantgarde.

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Erstmals gibt es auch einen Diesel,

den bekannten 270 CDI. DER STANDARD unterwarf diesen bei der Fahrpräsentation im Beaujolais ersten Fahrtests, Kurzresümee: tadellos.

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Abgesehen vom Start

ist das 170-PS-Common-Rail-Aggregat (400 Newtonmeter!) akustisch kaum jemals als Selbstzünder wahrnehmbar. Beim Sechsgang-Handschalter haben wir allerdings eine kleine Anfahrschwäche ausgemacht, erst knapp unter 2000 Touren taucht die Maschine richtig an, sodass die 5-Gang-Automatik wohl die bessere, harmonischere und auch kostspieligere (Aufpreis: 2511 EURO) Wahl sein wird.

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Beim Außendesign gefallen die muskulösen Flanken

und die bogenförmige Gesamterscheinung.

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So markant

wie der Vorgänger ist der Neue aber nicht, außerdem beginnt man sich am "Vieraugen"-Gesicht satt zu sehen. Zwei Generationen lang, verrät ein Designer, behalte man quer über die Produktpalette ein Design-Thema bei, dann komme was Neues. Schade, dass sich das beim CLK - der neben CL und C-Klasse Sportcoupé dritten Mercedes-Coupé-Baureihe - noch nicht ausgegangen ist.

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Österreich-Start: 3. Mai.

Günstigstes Modell ist der CLK 200 Kompressor (163 PS) mit 41.247 EURO, teuerstes der 55 AMG (V8, 367 PS) für 92.860 EURO. Das CLK-Cabrio folgt 2003. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 26.4.2002)

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Mercedes-Benz

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