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Ferdinand Piech (li.), künftig Honorarprofessor an der TU Wien, und sein Nachfolger Bernd Pischetsrieder mit dem Prototypen eines Sparautos aus dem VW-Konzern.

Foto: Reuters/Charsius
Wien - "Es könnte die Fahrleistungen eines Porsche haben, bei einem Verbrauch von drei Litern." Bernd Pischetsrieder, seit kurzem an der Spitze des größten Autokonzerns Europas, gab bei einem Vortrag in Wien einen Einblick in seine Pläne mit der Technologie des Einliterautos. Sein Vorgänger als VW-Boss, der Österreicher Ferdinand Piech, hatte bei seinem Abschiedsauftritt vor der Hauptversammlung einen Prototypen des Fahrzeugs von Wolfsburg nach Hamburg pilotiert, das pro hundert gefahrenen Kilometern nur 0,89 Liter Dieselkraftstoff verbraucht hatte. Prototyp Die Technologien - etwa Leichtbau, Motorsteuerung und dadurch erzielte Verbrauchsreduzierung - würden in alle möglichen Konzernmodelle einfließen. Pischetsrieder sagte weiters beim Eröffnungsreferat des 23. Wiener Motorensymposiums am Donnerstag, man dürfe nicht annehmen, dass das möglicherweise in sieben Jahren marktreife Sparmobil von VW so aussehen werde wie der jetzt gezeigte Prototyp CC0. Ganz zu schweigen davon, dass auch jene Hightech-Materialien und Technologien allesamt in einem Auto mit zwei Sitzplätzen verwendet werden würden. "Bei diesen Kosten gibt es keinen Markt dafür", so der Bayer. Sprich: Es wäre bei weitem zu teuer. Jedoch: Die Kostenreduktion bedeute nicht, dass es ein Billigauto werde - siehe "Porsche"-Hinweis. Pischetsrieder räumte ein, dass sich der im Schnitt drei Liter verbrauchende Kleinwagen Lupo 3L europaweit nicht besonders gut verkaufe (in Österreich kostet dieser laut Preisliste knapp 15.000 EURO, Anm.) . Professor Piech Der einst mächtigste Mann in der europäischen Automobilindustrie wurde indessen am Donnerstag offiziell zum Honorarprofessor der Technischen Universität (TU) Wien ernannt: Ferdinand Piech wird ab dem kommenden Herbst am Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Fahrzeugbau eine Vorlesung zum Thema "Innovationsmanagement" halten. Dies gaben der Vorstand des Instituts, Hans-Peter Lenz, und der Rektor der TU, Peter Skalicky, bekannt. Ersterer freute sich in Namen seiner Studenten über das "Genie Piech", Zweiterer sagte: "Das kann in Arbeit ausarten." Der Vielgelobte: "Ich bitte als Ihr künftiger Mitarbeiter um Wohlwollen und Unterstützung." (szem, DER STANDARD, Printausgabe 26.4.2002)