Die Burgruine von Landsee im mittleren Burgenland gehört zu den größten Festungsruinen in Europa. Sie widerstand durch Jahrhunderte allen Belagerungen und Anstürmen; ihr Verfall begann erst im Jahre 1707, als das in den Kasematten gelagerte Schießpulver explodierte. Bald darauf brach zweimal ein Großfeuer aus, worauf man das bedeutungslos gewordene Bollwerk aufgab.

Nun hat man die Reste der Burg konserviert und den Wohnturm so weit restauriert, dass er wieder bestiegen werden kann. Nach 115 Stufen betritt man die oberste Plattform, von der man eine einmalige Aussicht zum Neusiedler See, ins Wechselgebiet und zu den Höhenzügen bei Bernstein und beim Geschriebenstein genießt. Es ist dies der wahrscheinlich schönste Aussichtspunkt des Burgenlandes, von dem man auch die beste Übersicht über die einstige Festung hat.

Vulkan im Naturpark

Die Runde führt auch zum Pauliberg, einem ehemaligen Vulkan, der zum letzten Mal vor fünf Millionen Jahren tätig war. Die Spuren dieser gewaltigen Eruptionen lassen sich bis ins Wiener Becken und sogar bis in die Bundeshauptstadt nachweisen. Auf der Kuppe des Berges befindet sich ein Basaltsteinbruch.

Mit dem Pauliberg hat man viel vor, man will ihn in einen Natur- und Erlebnispark einbinden, in dem man auch das "Feuer speiende Modell" eines Vulkans durchqueren kann. Zur Abkühlung gibt's dann Mineralwasser aus einer Quelle, die dem Pauliberg ihr Entstehen verdankt.

Der direkte Weg von Kobersdorf zur Burgruine Landsee heißt Judensteig und erinnert an die zu den Siebengemeinden gehörende jüdische Gemeinde des Ortes, die über 300 Jahre lang bestand.

Gesperrter Gipfel

Die Route:

In Kobersdorf gelangt man durch die Theodor-Kery-Straße an den Waldrand und zur roten Markierung des Judensteiges, auf der man nach etwa zwei Stunden die Burgruine Landsee erreicht. Dann geht es weiter zur Rast in den Ort. Dann geht man zur Ortstafel zurück und folgt der rot-gelben Markierung zum Basaltwerk auf dem Pauliberg, wobei man ein kurzes Stück auf der Bundesstraße marschieren muss. Ab Landsee 1 Stunden.

(DER STANDARD, Print-Ausgabe, 30./31.3/1.4.2002)