Telekom
France-Telecom-Chef - Deutsche UMTS-Vorgaben gefährden Unternehmen
Fusionen zwischen UMTS-Lizenzinhabern sollen möglich werden
Der Chef des französischen
Telekommunikationskonzerns France Telecom
, Michel Bon, hat vor einem
Zusammenbruch von vier Mobilfunkbetreibern in Deutschland gewarnt,
falls die Regulierungsbehörde weiterhin Fusionen von
UMTS-Lizenzinhabern erschwere.
Gefahr
Sollte sich daran nichts ändern, "laufen in Deutschland vier
UMTS-Anbieter Gefahr, Bankrott zu gehen", sagte Bon dem
Nachrichtenmagazin "Focus" in einem am Freitag erschienenen
Vorabbericht. Damit meine Bon die vier kleineren Lizenznehmer
MobilCom, E-Plus, Quam und O2 (bisher Viag Interkom).
Forderungen
Bon hatte bereits mehrfach gefordert, dass Fusionen unter
UMTS-Lizeninhabern in Deutschland möglich sein sollten. Für den
Büdelsdorfer Mobilfunkanbieter MobilCom, an dem France Telecom
beteiligt ist, könne er sich eine Allianz mit jedem der drei
kleineren Anbieter vorstellen.
Regulierungen
Dem stehen allerdings die Regelungen entgegen, die im Jahr 2000
bei der Versteigerung der Lizenzen durch die Regulierungsbehörde für
Telekommunikation und Post festgelegt wurden. Danach darf nach
gängiger Rechtsauffassung kein Lizenznehmer zwei Lizenzen besitzen.
Im Falle eines Zusammengehens von zwei Unternehmen mit je einer
deutschen UMTS-Lizenz ist eine der Betriebsgenehmigungen
entschädigungslos an den deutschen Staat zurückzugeben. Zudem dürfen
die Lizenzen nicht verkauft werden.
Background
France Telekom ist über ihre Mobilfunktochter Orange mit 28,5
Prozent Großaktionär bei der deutschen MobilCom. Nach langen
Differenzen über die UMTS-Kosten einigte sich das französische
Unternehmen mit dem anderen Großaktionär, MobilCom-Chef Gerhard
Schmid, in der vergangenen Woche auf einen Verkauf seines
40-Prozent-Anteils an eine Gruppe von Banken.
(APA/Reuters)