Atlanta - Der Sieg über die Kinderlähmung ist nach Einschätzung der US-Gesundheitsbehörden in greifbare Nähe gerückt. Weltweit wurden im vergangenen Jahr weniger als 600 Polio-Fälle gemeldet, erklärte das amerikanische Zentrum für Seuchenkontrolle und -vorbeugung (CDC) am Donnerstag in Atlanta. Noch im Jahr 2000 sei diese Zahl bei 2.971 gelegen. Die Krankheit trete lediglich noch in zehn Staaten auf, und nur drei davon - Indien, Pakistan und Nigeria - gelten als größere Seuchenherde. Der dramatische Rückgang der Erkrankungsfälle wird vor allem auf groß angelegte Impfkampagnen zurückgeführt. Der Infektionsweg bei der Kinderlähmung verläuft oral-fäkal. Typische Polio-Symptome sind eine akut auftretende schlaffe Lähmung, in manchen Fällen führt die Erkrankung zum Tod. Nicht jeder Polio-Infizierte wird aber automatisch gelähmt: Nur bei maximal ein Prozent aller Patienten wandern die Viren in das Zentrale Nervensystem und lösen die Lähmungen aus. Alle anderen Personen entwickeln entweder keine Symptome oder in seltenen Fällen Fieber, Rückenschmerzen und Muskelverkrampfungen. Die Polioimpfung wurde 1955 entwickelt. (APA/AP)