Die unglaubliche Wendung erfolgte in einem Moment, da Frankreich noch weitgehend unter dem Schock des Massakers steht. Der Vorgang des Selbstmordes wird nun geprüft: Innenminister Daniel Vaillant, der von einem "schweren Versagen" sprach, ordnete sofort eine interne Untersuchung an und drohte mit Sanktionen. Ersten Berichten zufolge soll Durn in einem Dachzimmer von zwei Polizeibeamten verhört worden sein. Er war nicht in Handschellen, was ein "dialog- und aussagefreundlicheres Klima" schaffen sollte, wie sich ein Ermittler ausdrückte.
Auf die Aufforderung, sich zu erheben und ein Dokument zu unterschreiben, stürzte sich der Amokschütze auf eine breite Dachluke, öffnete sie und kletterte über die 1,60 Meter hoch liegende Brüstung. Die Polizisten versuchten ihn zurückzuhalten, Durn strampelte sich aber frei und sprang in den Tod.
Durn hatte Selbstmordgedanken geäußert, nachdem ihn am Mittwoch in Nanterre die überlebenden Gemeinderäte überwältigt hatten. Auch in der ersten Vernehmung erklärte er, er habe töten wollen, um dabei selbst getötet zu werden. Ein hinterlassener Brief zeugt von der gleichen Absicht. Seine aus Slowenien eingewanderte Mutter, mit der Durn in einer ärmlichen Wohnung zusammenlebte, sagte einem TV-Sender, ihr Sohn habe schon des öfteren von Suizid gesprochen.