Wien - In einem Offenen Brief an den simbabwesischen
Präsidenten Robert Mugabe hat am Donnerstag das in Wien ansässige
Internationale Presse Institut (IPI) gegen die Inhaftierung einer
Korrespondentin der britischen Tageszeitung "Daily Telegraph"
protestiert. Die Journalistin Peta Thornycroft war am
Mittwochnachmittag in Chimanamani, östlich der Hauptstadt Harare
verhaftet worden.
Thornycroft war Berichten über Gewalt gegen Oppositionelle nach
gegangen, als sie von vier Polizisten in einem Cafe verhaftet worden
wurde. Die Journalistin ist laut IPI zu einem örtlichen Wachposten
gebracht worden, wo sie über Nacht fest gehalten worden sei.
Thornycroft wird beschuldigt, falsche Informationen veröffentlicht zu
haben, die den Staat gefährden könnten sowie öffentliche Gewalt
anzuheizen. Ihr drohen nach den neuen Sicherheitsgesetzten bis zu zwei
Jahre Haft.
Das IPI sieht in der Verhaftung der Journalistin einen "weiteren
Versuch der simbabwesischen Regierung, unabhängige Medien
einzuschüchtern und den freien Informationsfluss zu behindern". In
dem Schreiben erinnert das IPI an die Pressekonferenz des
simbabwesischen Botschafters in Österreich, Tirivafi John Kangai, der
am Mittwoch gesagt hatte, Journalisten könnten sich in Simbabwe frei
bewegen und frei berichten, er lade alle Journalisten ein, sich vor
Ort selbst ein Bild über das Land zu machen. Das IPI zeigt sich
"betrübt" darüber, dass diese Worte am selben Tag fielen, an mit Peta
Thornycroft eine Journalistin bei dem Versuch verhaftet worden sei,
im Sinne der Aussagen des Botschafters zu handeln. (APA)