Nahost
Bin Laden verurteilt angeblich saudiarabischen Friedensplan
Zeitung berichtet über E-Mail des mutmaßlichen Terrordrahtziehers - Chefredakteur hält E-Mail für authentisch
London - Eine arabische Zeitung in London hat ein E-Mail
erhalten, die angeblich von Islamistenführer Osama bin Laden stammt,
den die USA als Hauptterrordrahtzieher suchen. Abdel Bari Atwan, der
Chefredakteur der Zeitung "Al Quds al-Arabi" sagte am Donnerstag dem
britischen Fernsehsender BBC, er halte Bin Laden tatsächlich für den
Absender. In dem E-Mail, das den Titel "Ein Kommunique von Osama bin
Laden" trägt und in arabischer Sprache verfasst ist, wird der
Friedensplan des saudiarabischen Kronprinzen Abdullah scharf
kritisiert. Bari Atwan, der Bin Laden kennt und mehrfach interviewt hat,
sagte: "Ich glaube, dass das Mail von Bin Laden ist, denn sie haben
uns schon früher anderes Material geschickt und das ist auf die
gleiche Weise geschreiben. Diese Sprache ist typisch für ihn." Sollte
die elektronische Mitteilung tatsächlich von Bin Laden kommen, so
wäre dies der erste Beweis, dass der El-Kaida-Anführer den
US-Versuchen, ihn in Afghanistan zu Fall zu bringen, entkommen ist.
In dem E-Mail wird der Friedensplan Abdullahs als
"zionistisch-amerikanische Initiative in saudiarabischem Gewand"
bezeichnet. Es handle sich dabei "lediglich um einen Trick und um
eine Verschwörung". Zugleich werden die Selbstmordattentate von
Palästinensern gegen Israelis gelobt: "Die Juden versuchen vergeblich
zu fliehen, sie finden keinen Schutz und werden explodierenden
Körpern ausgesetzt, die sie den Tod fühlen und in Angst leben
lassen." (APA/dpa)