Pristina - Die Justizbehörden im Kosovo haben am Mittwoch 80 der 146 aus serbischen Gefängnissen überstellten albanischen Häftlinge freigelassen. Die Fälle der weiterhin inhaftierten Albaner würden überprüft, sagte der Chef der UNO-Verwaltung für das Kosovo (UNMIK), Michael Steiner, bei einem Besuch in einem Gefängnis bei Istok. Belgrad hatte am Vortag die letzte Gruppe der in Serbien inhaftierten Albaner in die Südprovinz überstellt. In Belgrad wird erwartet, dass nun auch die im Kosovo von den UNO-Gerichten verurteilten Serben ihre Reststrafen in serbischen Gefängnissen verbüßen können. Die kosovarischen Gefangenen waren am Dienstag aus Serbien überstellt worden. Steiner hatte am Montag die politischen Führern der Kosovo-Albaner, Präsident Ibrahim Rugova, Hashim Thaci und Ramush Haradinaj, darüber informiert. Die serbische Regierung hatte am Freitag einen Gefangenenaustausch zwischen Serbien und dem Kosovo gebilligt. In serbischen Gefängnissen befanden sich vor der Überstellung nach Medienberichten 152 Kosovo-Albaner, in kosovarischen Haftanstalten 37 Serben. Die Verlegung von inhaftierten Kosovo-Albanern in die Provinz ist eine jener Forderungen, an die der US-Kongress seine diesjährige Finanzhilfe an Belgrad geknüpft hat. Die Begnadigungen sich Sache des UNMIK-Chefs.(APA/dpa)