Philadelphia - Eine amerikanische Geochemikerin hat eine neue Methode entwickelt, um Knochenfossilien zeitlich zu bestimmen und Fälschungen zu erkennen. Anhand der chemischen Zusammensetzung der Fossilien kann mit der neuen Messmethode der Entstehungszeitraum sehr genau festgestellt werden. Die chemischen Prozesse während der Jahrtausende langen Ruhe eines Knochens im Erdreich liefern zahlreiche Indizien auf die Geschichte der Fossilien. "Es ist wichtig zu wissen, aus welcher Erdschicht ein Fossil stammt", so Doreena Patrick von der Temple University in Philadelphia. "Während des Fossilisations-Prozesses wird das Kalzium im Knochen durch Spurenelemente ersetzt", so die Forscherin. Einige davon sind die so genannten Seltenerde-Elemente. "Ohne Hinweise auf die Umwelt-Bedingungen bei der Entstehung eines Fossils kann weder die Bedeutung des Fundes eingeschätzt noch seine Echtheit zweifelsfrei belegt werden", so die Forscherin. Da die Rate dieses Austauschs von der Konzentration der Seltenerden im Boden abhängt, prägt jede Erdschicht einem Knochen mit der Zeit ihre einzigartige Signatur von Seltenerden-Elementen ein. Den Berechnungen der Wissenschaftlerin zufolge dauert dieser Prozess rund 10.000 Jahre. Danach genügt der Geochemikerin ein Fünftel Gramm Knochenmaterial, um diesen Herkunftsstempel zu lesen. "Die Seltenerden in einem Knochen verraten, in welcher Erdschicht der Knochen ursprünglich eingebettet war." Die Forscherin ist seit der Publikation ihrer Methode bereits von zahlreichen Museen und Universitäten mit der Analyse von nicht identifizierten Fossilienfunden beauftragt worden. Mit Patricks Methode lassen sich aber auch gefälschte Stücke nachweisen - wie der des Flugsauriers Archaeoraptor, der aus verschiedenen Saurierknochen zusammengestellt wurde. Da die Knochen unterschiedlicher Herkunft verschiedene Seltenerden-Stempel aufweisen, lassen sich solche Betrugsversuche mit der Methode der Wissenschaftlerin schnell aufdecken. (pte)