Österreich
Mordopfer in Graz in Mülltonne aufgefunden
Frau dürfte schon Monate tot sein - Kripo-Chef rechnet mit langwierigen Ermittlungen
Graz - Jene Frau, deren Leiche in einem Müllkübel in einem
Waldstück in Graz gefunden wurde, ist einem Gewaltverbrechen zum
Opfer gefallen. Wie die Grazer Polizei am Mittwoch bekannt gab, hat
die Obduktion Tod durch Erwürgen ergeben. Die Leiche war am
Dienstagnachmittag von einem Spaziergänger in einem verklebten
Müllkübel am Rosenberg, einem Wohn- und Naherholungsgebiet im Bezirk
Geidorf, gefunden worden. Die Leiche war in einem Plastiksack verpackt gewesen und streckte
kopfüber in dem Kübel. Sowohl Sack als auch Müllkübel waren mit
Isolierband zugeklebt. Vermutlich dürfte der Container samt Inhalt
mit einem Auto in das Wäldchen nahe der Rosenbergstraße gebracht
worden sein. Entdeckt wurde die Tote von einem neugierigen
Spaziergänger, der den Müllkübel näher in Augenschein nahm.
Nach Angaben des Leiters der Grazer Kripo, Anton Lehr, dürfte es
sich bei der Toten mit größter Wahrscheinlichkeit um eine 50-jährige
Grazerin handeln, die seit 12. Oktober 2001 abgängig ist. Damals war
von der Tochter Abgängigkeitsanzeige erstattet worden. Um völlige
Gewissheit zu haben, müssten noch einige Identifikationsmerkmale
verglichen werden, so Lehr.
Keine konkreten Hinweise ergaben sich aus ersten Ermittlungen am
Wohnort des wahrscheinlichen Opfers, der in einem anderen Stadtteil
liegt. Der im Wald gefundene Müllcontainer konnte nicht eindeutig der
Wohnanlage zugeordnet werden. Am Mittwoch waren Kriminalisten mit der
Spurensicherung - unter anderem wurden DNA-Spuren abgenommen - und
mit ersten Einvernahmen im Umfeld des vermutlichen Verbrechensopfers
beschäftigt. Mit einer raschen Aufklärung der Bluttat rechnet
Kripo-Chef Lehr nicht: "Das wird kriminalistische Kleinarbeit". (APA)