Mensch
Hungerkatastrophe in Honduras
Wegen fallender Kaffeeepreise und anhaltender Dürre
Tegucigalpa - In Honduras bahnt sich eine
Hungerskatastrophe an. Wegen fallender Kaffeepreise und anhaltender
Dürre müssen im Westen des mittelamerikanischen Landes schon
mindestens 30.000 Menschen Hunger leiden, wie das
Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen am Montag mitteilte.
Nach den Schilderungen von Sprecher Ricardo Rivera sind hunderte
Kinder bereits so unterernährt, dass sie ins Krankenhaus eingeliefert
werden mussten. Am schwersten betroffen sind drei Provinzen entlang
der Grenze zu Guatemala und El Salvador. Das Welternährungsprogramm sorgt in der Dürreregion inzwischen
dafür, dass Schulen ein Mittagessen ausgeben. Damit könnten viele
Kinder vor Hungersnöten bewahrt werden, betonte Rivera. Bis vor zwei
Jahren galt der Westen des Landes noch als relativ wohlhabend, weil
die Preise für Kaffee hoch waren. Seit 1999 sind diese auf den
Weltmärkten jedoch um 60 Prozent gefallen. Honduras ist davon nach
UNO-Angaben besonders hart betroffen, weil es sich um sein
wichtigstes Exportprodukt handelt. Die rund 120.000 Kaffeeanbauer des
Landes haben allein im vergangenen Jahr wegen des Preisverfalls
Einnahmen von umgerechnet rund 80 Millionen Euro verloren. (APA)