Wirtschaft
USA überprüfen Inhaber im Ausland ausgestellter Kreditkarten
Mehr als 230.000 Konten betroffen
Washington - Die USA wollen Inhaber von
im Ausland ausgestellten Kreditkarten überprüfen, ob sie damit
ins Ausland geschafftes Schwarzgeld ausgeben. Das Kreditkartenunternehmen MasterCard habe die Daten von
mehr als 1,7 Millionen Kreditkartentransaktionen zur Verfügung
gestellt, teilte die US-Steuerbehörde IRS am Montag mit. Die
Daten bezögen sich auf Kreditkarten, die auf den Bahamas,
Antigua und Barbuda sowie den zu Großbritannien gehörenden
Kaimaninseln ausgestellt worden seien. Insgesamt seien mehr als
230.000 Konten betroffen. Eine große Zahl der Karten sei
offenbar an US-Bürger ausgegeben worden.
Es sei zwar nicht illegal, eine solche Kreditkarte zu
besitzen. Strafbar mache sich aber, wer die Karte dazu benutze,
ins Ausland geschafftes Schwarzgeld auszugeben.
"Da die Karten von Banken ausgestellt wurden, die ihren Sitz
in Steueroasen haben, war es sehr schwierig, die Transaktionen
zum Steuerzahler zurückzuverfolgen", sagte ein IRS-Sprecher. Die
mit einem Bankkonto im Ausland verbundene Geheimhaltung schwinde
jedoch. "Jahrelang haben die Leute angenommen, dass wir sie
nicht finden können. Jetzt haben wir eine Möglichkeit."
Mit den Kreditkartenunternehmen American Express und
VISA hat die US-Regierung nach Angaben des Justizministeriums
ebenfalls einen solchen Datenaustausch vereinbart. (Reuters)