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John Dugard

Foto: APA/AFP/Nureldine
Genf - Der UNO-Sonderberichterstatter für die Lage der Menschenrechte in den palästinensischen Gebieten fordert eine internationale Friedensmission für die Region. Die Konfliktparteien seien unfähig, der Gewalt ein Ende zu setzen. John Dugard hielt in seinem Bericht an die UNO-Menschenrechtskommission weiter fest, Israelis und Palästinenser müssten sich bemühen, die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht einzuhalten. Der Bericht wurde am Montag in Genf veröffentlicht. Gezielte Tötungen von Palästinensern, Terroranschläge in Israel, die Zerstörung von Häusern in den palästinensischen Gebieten und das wahllose Töten beider Seiten von Zivilpersonen müsse aufhören, forderte Dugard. Nach Auffassung des UNO-Berichterstatters ist die Forderung nach einem Ende der Gewalt als Bedingung für die Gesprächsaufnahme zwischen beiden Seiten in der aktuellen Situation zum Scheitern verurteilt. Nur eine internationale Präsenz könne dies erreichen. Israels Einschränkung der Reisefreiheit durch die Checkpoints habe zu großem persönlichem, sozialem und ökonomischem Elend unter der palästinensischen Zivilbevölkerung geführt, die nichts mit dem Konflikt zu tun habe, kritisierte der Berichterstatter. Diese Kollektivbestrafung sei durch die vierte Genfer Konvention über den Schutz der Zivilbevölkerung in besetzten Gebieten verboten. Der Berichterstatter kritisierte zudem die israelischen Siedlungen als sichtbares Zeichen der Besetzung und Israels illegalem Handeln als Besatzungsmacht. Die Siedlungen müssten abgebrochen werden, forderte der UNO-Vertreter. Ferner verlangte er die Untersuchung von Berichten, wonach Kinder unter der Militärjustiz unmenschlich behandelt würden. Dugard war im Juli 2001 zum Sonderberichterstatter ernannt worden und hatte die palästinensischen Gebiete im August sowie im Februar besucht. Er konnte keine Vertreter der israelischen Behörden treffen, da sich Israel weigerte, mit ihm zusammenzuarbeiten, hielt er fest. Nach Ansicht Israels sind die palästinensischen Gebiete seit den Oslo-Abkommen nicht militärisch besetzt. (APA/sda)