Nahost
Palästinensische Führung will US-Vorschlag für Waffenruhe prüfen
Israelische Panzer dringen in Autonomiegebiet ein - Sharon verschiebt Entscheidung über Arafat-Teilnahme in Beirut
Jerusalem/Bethlehem - Die palästinensische Führung will
das Kompromisspapier des US-Nahostbeauftragten Anthony Zinni für eine
Waffenruhe mit Israel "gründlich" prüfen. Das sagte
Informationsminister Yasser Abed Rabbo am Montag im staatlichen
palästinensischen Hörfunk. Der Vorschlag Zinnis, der auf dem so
genannten Tenet-Plan basiert, sei eine "Synthese" der Forderungen
beider Seiten, sagte Rabbo weiter. Nähere Einzelheiten nannte er
nicht. Am Montag wollten sich Israelis und Palästinenser zu einer fünften
Gesprächsrunde treffen, nachdem die Beratungen am Sonntagabend
ergebnislos beendet wurden. Dabei sollte auch der US-Vorschlag
behandelt werden.
Schießereien zwischen Soldaten udn Palästinensern im Westjordanland
Vier israelische Panzer begleitet von einem Bulldozer drangen
unterdessen bei Betlehem im Westjordanland in Automiegebiet ein.
Dabei sei es zu Schießereien zwischen den Soldaten und Palästinensern
gekommen, hieß es aus palästinensischen Sicherheitskreisen. Berichte
über Verletzte oder Opfer lagen vorerst nicht vor.
Sharon verschiebt Entscheidung über Reise Arafats auf Dienstag
Der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon hat die Entscheidung des Kabinetts über eine Reisegenehmigung für Palästinenserpräsident Yasser Arafat auf Dienstag verschoben. Wie der israelische Rundfunk am Montag meldete, will Sharon mit der Entscheidung auf die Rückkehr von Außenminister Shimon Peres warten, der sich zur Zeit in Peking aufhält. Übereinstimmenden Berichten zufolge will Sharon damit den Druck auf Arafat weiter erhöhen, Maßnahmen gegen palästinensische Gewalttäter einzuleiten.
USA für Teilnahme
Die USA befürworten eine Teilnahme Arafats an dem Gipfeltreffen, bei dem der saudiarabische Friedensplan beraten werden soll. Dieser sieht die Anerkennung Israels und Friedensabkommen mit den arabischen Staaten vor, wenn sich Israel im Gegenzug aus den 1967 besetzten Gebieten im Westjordanland, dem Gaza-Streifen und den syrischen Golan-Höhen zurückzieht.
Unterdessen hat die israelische Armee einen offensichtlich geplanten Bombenanschlag verhindert. Nach Angaben des israelischen Rundfunks entdeckten Soldaten bei einer Routineüberprüfung eines Autos an einem Kontrollpunkt zum Westjordanland große Mengen Sprengstoff. Der Fahrer des Wagens sei geflüchtet. Eine Spezialeinheit habe den Wagen dann zur Explosion gebracht. (APA/Reuters)