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Wien - Auf dem früher vor allem für Big Beat bekannten und auch verantwortlichen Label Wall Of Sound veröffentlichen die beiden elektronischen Heimwerker Torbjorn Brundtland und Svein Berge alias Röyksopp. Die zwei stammen ursprünglich aus Tromsö, dem nördlichsten Städtchen der Welt - in Norwegen.

Ihren weitgehend instrumental gehaltenen Tracks wird deshalb gerne nachgesagt, dass sie jene Stimmungen transportieren, die man mit dieser Weltgegend gemeinhin assoziiert: Ein wenig somnambul, weil dauernd viel zu dunkel, ein wenig unterkühlt, weil das Thermometer viel zu selten den zweistelligen Positivbereich erklimmt und natürlich der "Welt entrückt", weil - na ja, weil's irgendwie stimmt.

Tatsächlich produzieren Röyksopp ansprechend-harmlose Nettigkeiten in entspannten Dance-Gefilden - oft auf House-Basis. Die Musik lädt also eher dazu ein, an der Bar zu lehnen und mit gerade verfügbaren Körperteilen zu wippen, als auf der Tanzfläche drei Liter Wasser an die Außenwelt abzugeben - wie ihr kürzlich erschienenes Album Melody A. M. beweist. Der Titel lässt auch Chillout-Fantasien zu, Röyksopp selbst bezeichnen ihre Musik gerne als imaginäre Soundtracks.

Live werden die zwei Jungs wohl nicht um eine mehr oder weniger klassische Bandbesetzung herumkommen. Zu überprüfen ist dies jedenfalls heute bei der Österreichpremiere der Band mit dem kryptischen Namen. (flu/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 25.03. 2002)