Peking - Eine Umweltkatastrophe von nie dagewesener Größe bedroht Millionen Menschen in China. Nach verheerenden Sandstürmen im März dieses Jahres, die das Leben von 130 Mio. Menschen beeinflusst haben und zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen geführt haben, lag in Peking dicker gelber Smog über der Stadt, die Sicht betrug weniger als 100 Meter. Nach Expertenmeinung führen massive Abholzungen zu einer schnellen Ausbreitung der Wüste. Experten fürchten auch, dass die olympischen Spiele 2008 durch die Umweltveränderungen in Zentral-Asien gefährdet sind. Der Sandsturm hat eine Landfläche von 1,4 Mio. Quadratkilometer in dicken Nebel gehüllt. Rund acht Provinzen sind davon betroffen gewesen: Gansu, die Innere Mongolei, Ningxia, Shanxi, Shaanxi, Hebei, Peking und Tiajing. Ungeahntes Ausmaß "Sandstürme dieser Art sind typisch für die Region und diese Jahreszeit", erklärte ein Sprecher der Chinesischen State Forestry Administration. Allerdings sei dies in bisheriger Form noch nie passiert, meinte ein anderer Experte. Schuld an den immer stärker werdenden Sandstürmen hat nach Expertenmeinungen die Ausdehnung der Wüsten durch Abholzung. Der Sandsturm, der in der mongolischen Wüste Gobi begonnen hat, hat sich in der vergangenen Nacht Richtung Südkorea bewegt und Seoul in dicken gelben Smog gehüllt. China gilt unter Umweltexperten als eines der Länder, das am stärksten von Umweltkatastrophen bedroht sind. Das Kraftwerk-Projekt des Jangtse, mit einer Länge von 600 Kilometern einer der größten Stauseen der Welt, könnte zu einer gigantischen Umweltkatastrophe führen, denn die gefluteten Gebiete sind mit Altlasten wie Mülldeponien und Friedhöfen verseucht. Mehr als 1,3 Mio. Menschen müssen wegen des gigantomanischen Kraftwerksbaus zwangsumgesiedelt werden. 2009 soll der Stausee auch als Trinkwasserspeicher dienen. (pte)