Huntsville - Wegen einer Fußprothese ist in Huntsville (Texas) eine Hinrichtung nur wenige Minuten vor dem geplanten Termin gestoppt worden. Der texanische Gouverneur Rick Perry gewährte am Donnerstagabend dem Mörder Rodolfo Hernandez einen Aufschub von 30 Tagen.Der Fall sorgte für Aufsehen, nachdem dem 52-jährigen Hernandez der Wunsch nach einer Fußprothese verwehrt worden war. Der Delinquent kritisierte, man wolle offenbar kein Geld für einen Todeskandidaten ausgeben. Sein Fuß war voriges Jahr wegen Komplikationen mit Diabetes amputiert worden. Justizsprecher Larry Todd sagte kurz vor der geplanten Exekution: "Wo er heute hingeht, dorthin kann er sicherlich auch ohne Prothese gehen." Laut Justizbehörden konnte keine Prothese angepasst werden, weil der Stumpf entzündet war. Ein künstlicher Fuß hätte umgerechnet rund 9100 Euro gekostet. Eine Firma in Houston hatte angeboten, die Prothese zu spenden. (DER STANDARD, Printausgabe 23./24.03.2002)