Inland
Appell zur Flüchtlingshilfe an Tore des Innenministeriums geschlagen
Initiative "Existenzsicherung für Flüchtlinge": "Es geht um ein warmes Bett, um eine Mahlzeit, und Gesundheitsversorgung"
Wien - Um auf die schwierige Situation für Flüchtlinge
aufmerksam zu machen, haben Mitarbeiter von Flüchtlingsorganisationen
am Freitag einen Appell "Existenzsicherung für Flüchtlinge JETZT" an
die Tore des Innenministers geschlagen. "Es geht um ein warmes Bett,
um eine Mahlzeit, und Gesundheitsversorgung für diese Menschen - und
zwar sofort", appelliert die Initiative "Existenzsicherung für
Flüchtlinge" an den Innenminister. "Jede Nacht stehen in Österreich Flüchtlinge und Asylwerber auf
der Straße. Die Hilfsorganisationen sind nicht mehr in der Lage, sie
unterzubringen und zu versorgen. Der Bundesminister für Inneres ist
aufgefordert, seine gesetzliche Pflicht zu tun und diesen Menschen
ein Dach über dem Kopf, etwas zu essen und medizinische Hilfe zu
gewährleisten. Die Aufnahme in die Bundesbetreuung darf nicht weiter
willkürlich erfolgen. Eine menschenwürdige Versorgung muss für alle
Flüchtlinge garantiert werden", fordern die
Flüchtlingsorganisationen.
Unterstützt wird dieser Aufruf von Persönlichkeiten, wie der
Künstlerin Timna Brauer, dem Schriftsteller Josef Haslinger, dem
Wein-Unternehmer Heinz Kammerer, dem Sozialwissenschafter Christoph
Badelt sowie der Musikgruppe Sofa Surfers.
Innenministerium weist Kritik zurück
Das Innenministerium hat am Freitag die Kritik von
Flüchtlingsorganisationen an der Aufnahme und der Situation von
Flüchtlingen zurückgewiesen. "Es gibt keine willkürliche Aufnahme in
die Bundesbetreuung", stellte der Sprecher des Ministeriums, Gerhard
Karner, gegenüber der APA fest. Seit Ende der 90-er Jahre gebe es
dafür klare gesetzliche Regelungen und auch humanitäre Aspekte würden
geprüft.
Der Sprecher des Innenministeriums appellierte an die
Flüchtlingsorganisationen, weniger Schuldzuweisungen vorzunehmen,
sondern die bisher gute Zusammenarbeit zwischen staatlichen und
nicht-staatlichen Organisationen weiter zu führen. Das
Innenministerium werde einmal kritisiert, weil zu wenig Personen in
Bundesbetreuung aufgenommen würden, dann wieder weil zu viele
aufgenommen würden. Daraus ergebe sich, dass man offenbar einen
richtigen Mittelweg gefunden habe. (APA)