International
Halonen für weltweite Lotterie zur Bekämpfung der Armut
Finnland schlägt Ergänzung der Entwicklungszusammen- arbeit vor
Monterrey - Finnland schlägt die Schaffung einer
weltweiten Lotterie zur Finanzierung des Kampfes gegen die Armut vor.
Das sagte die finnische Präsidentin Tarja Halonen am Donnerstag auf
dem UNO-Entwicklungsgipfel im mexikanischen Monterrey. Eine solche
Lotterie könnte nach den Vorstellungen Halonens eine Ergänzung der
öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit darstellen. Aus der finnischen Delegation verlautete, Außenminister Erkki
Tuomioja habe bereits eine vorläufige Machbarkeitsstudie in Aufrag
gegeben. Die Ergebnisse der Studie sollen im Verlauf des Jahres
veröffentlicht werden. Finnland stütze sich auf eigene Erfahrungen um
festzustellen, "dass die Erlöse aus Lotterien beträchtlich sind und
die Entwicklung des Systems der sozialen Sicherheit gewährleisten",
heißt es einem Dokument der Delegation. Helsinki schlägt vor, dass
die nationalen Lotterien gemeinsam ein weltweites Glückspiel
schaffen. Das könnte neben den wohltätigen, weltweiten Erlösen auch
zusätzliche Gewinne für die einzelnen Lotteriegesellschaften bringen.
Wie aus einem Artikel in der Online-Ausgabe der finnischen
Tageszeitung "Helsingin Sanomat" am Freitag hervorgeht, hat der von
Halonen vorgebrachte Vorschlag im eigenen Land und bei
Kulturministerin Suvi Linden wenig Begeisterung hervorgerufen. Sie
befürchtet, dass ein weltweites Glücksspiel die
Lotteriegewinnausschüttung für gemeinnützige Institutionen im eigenen
Land - wie Sportförderung, Kultur- und Jugendarbeit - benachteiligen
könnte. Außerdem sei die Idee zu unausgegoren. Das Projekt der
weltweiten Lotterie geht laut "Helsingin Sanomat" auf Ex-Präsident
Martti Ahtisaari zurück, der den Österreichern noch als Leiter der
"Drei Weisen" im Zusammenhang mit dem Sanktionsbericht der EU vor
zwei Jahren in Erinnerung ist. (APA)