Ahmedabad/Srinagar - Im indischen Teil von Kaschmir sind bei Überfällen und Schießereien am Freitag drei Menschen getötet worden. Bei Krawallen zwischen Hindus und Moslems wurden in der Industriestadt Baroda im indischen Bundesstaat Gujarat zwei Menschen erstochen. Die Angreifer seien festgenommen worden, teilte die Polizei mit. In sechs Stadtteilen sei eine Ausgangssperre verhängt worden. In den vergangenen drei Wochen wurden nach Polizeiangaben bei Auseinandersetzungen zwischen Hindus und Moslems in Gujarat mehr als 700 Menschen getötet. Am Donnerstag waren in Ahmedabad, der größten Stadt des Bundesstaates, sechs Menschen getötet und 14 verletzt worden. Berichte über eine neue Gewaltwelle gebe es aber nicht, teilte die Polizei mit. In vier Stadtteilen gelte eine Ausgangssperre und die Armee sorge für Ruhe. Die Unruhen zwischen den beiden religiösen Gruppen begannen, nachdem radikale Moslems am 27. Februar einen Zug mit Hindu-Pilgern auf dem Rückweg von Ayodhya angezündet hatten. 58 Menschen wurden getötet. Die mehr als eine Milliarde Inder sind zu 80 Prozent Hindus. Die Moslems bilden mit zwölf Prozent die stärkste religiöse Minderheit. Bei den Gewalttaten in Kaschmir kamen drei Menschen um, 52 wurden verletzt. Bei den Todesopfern handelt es sich um islamische Freischärler, die in einem 40 Kilometer nordöstlich von Srinagar gelegenen Wald von der paramilitärischen Polizei angegriffen wurden. In Shopiyan, 50 Kilometer südlich von Srinagar, wurden 35 Dorfbewohner auf einem Marktplatz verletzt, der von Rebellen mit vier oder fünf Granaten angegriffen wurde. 17 Menschen wurden in Anantnag, 55 Kilometer südlich von Srinagar, verletzt - hier schleuderten die Angreifer zwei Granaten auf eine Bushaltestelle. Auch in diesem Fall vermuten die Behörden islamische Separatisten als Täter. (APA/Reuters/AP)