Den Haag - Wegen einer Grippe des Angeklagten Slobodan Milosevic bleibt der Prozess vor dem UNO-Tribunal in Den Haag in dieser Woche unterbrochen. Das Gericht teilte am Mittwoch mit, gegen den wegen Kriegsverbrechen angeklagten früheren jugoslawischen Präsidenten werde frühestens am Montag wieder verhandelt. Der Arzt habe bei Milosevic eine Grippe diagnostiziert. Der Prozess gegen den 60-jährigen Milosevic hatte am 12. Februar begonnen und war am Montag unterbrochen worden. Milosevic werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit während der Balkan-Kriege im Kosovo, in Bosnien und in Kroatien zur Last gelegt. Der Gesundheitszustand von Milosevic soll sich im UNO-Gefängnis im niederländischen Scheveningen nach Angaben seiner Anhänger "sehr verschlechtert" haben. Deswegen verlangte die Gruppe "Sloboda" (Freiheit) am Mittwoch in Belgrad, dass ein Ärzte-Team aus Serbien den Angeklagten untersuchen soll. Dragoljub Ognjanovic, einer der Milosevic-Anwälte, äußerte vor der Presse Sorge über die Gesundheit seines Mandanten, der schon früher Herzbeschwerden gehabt habe und wegen des "beschleunigten Ablaufs" des Prozesses "großen" seelischen und körperlichen Anstrengungen ausgesetzt sei. Wegen einer Grippeerkrankung von Milosevic ist der Prozess in dieser Woche abgesagt worden. Die Gruppe "Sloboda" schloss nicht aus, dass ihr Idol "planmäßig" mit der Grippe infiziert worden sei.(APA/Reuters/dpa)