Inland
Reaktionen zwischen "Alibiaktion" und "großer Wurf"
SPÖ bezweifelt kurzfristige Belebung - Arbeiterkammer: Konjunkturpaket zu spät
Wien - Zwischen "Alibiaktion" und "großer Zustimmung" lagen
die Reaktionen zum heute im Nationalrat beschlossenen Konjunkturpaket
der Bundesregierung. Der "Alibi"-Vorwurf kam von SPÖ-Finanzsprecher
Kurt Heindl, der eine rasche und kurzfristige Konjunkturbelebung
durch das Paket bezweifelt. Die Junge Wirtschaft begrüßt dagegen vor
allem die Förderung von Forschung und Weiterbildung sowie die
Fortsetzung des Neugründungsförderungsgesetzes und seine Ausweitung
auf Betriebsnachfolgen bis zu einer Grenze beim Grundstückswert von
75.000 Euro. Die Arbeiterkammer kritisiert an dem Konjunkturpaket, dass es zu
spät gekommen und "zu wenig" sei. Statt die Konjunktur tatsächlich
anzukurbeln, komme es zu massiven Änderungen im Bereich der
Arbeitsmarktpolitik und der Arbeitskräfteüberlassung, was zu Lasten
der betroffenen Arbeitnehmer gehe.
Junge Wirtschaft: Gleichbehandlung von Neugründungen und Betriebsnachfolgern
Heindl verwies auch auf die Herbstprognose der EU-Kommission, in
der die negativen Folgen einer "verfehlten österreichischen
Budgetpolitk" angeführt worden seien.
Die Junge Wirtschaft erinnerte an eine Prognose des Institutes für
Gewerbe- und Handelsforschung, wonach 56.500 Betriebe mit 400.000
Arbeitsplätzen bis zum Jahr 2010 einen Nachfolger suchen. Die
Gleichbehandlung von Neugründungen und Betriebsnachfolgen bei den
staatlichen Gründungskosten sei daher im Interesse der
Volkswirtschaft. In einem nächsten Schritt sollten bei
Betriebsnachfolgen die neuerliche Vergebührung von Krediten
abgeschafft und die neuerliche Kommissionierung spürbar entschärft
werden, schlägt die Junge Wirtschaft vor. (APA)