Nahost
Selbstmordanschlag fordert sieben Todesopfer
"Islamischer Heiliger Krieg" bekennt sich zu Anschlag - Attentäter sprengte sich in Autobus in die Luft
Tel Aviv - Bei dem Selbstmordanschlag eines
Palästinensers am Mittwochmorgen auf einen israelischen Linienbus
in Nordisrael sind mindestens sechs Passagiere und der Attentäter
getötet worden. Weitere 28 israelische Reisende wurden bei der
Explosion nach Angaben der Polizei zum Teil lebensgefährlich
verletzt. Zu dem Anschlag bekannte sich die extremistische
Gruppierung "Islamischer Heiliger Krieg" (Jihad Islami). Israels
Premier Ariel Sharon und seine Minister beraten unterdessen in
Jerusalem über eine Reaktion auf das Attentat. Die Gruppe "Islamische Heilige Krieg" entstand vor über zwei
Jahrzehnten. Der Extremistenführer Fathi Shkaki, der in Kairo Medizin
studierte und seit 1979 in einem Jerusalemer Krankenhaus arbeitete,
gilt als ihr Gründer. Er wurde im Oktober 1995 auf Malta erschossen -
vermutlich von israelischen Mossad-Geheimdienstagenten. 1988 wurde
der glühende Anhänger der iranischen Revolution von den Israelis in
den Libanon deportiert, später ging er nach Damaskus. Von dort aus
rekrutierte er Anhänger in mehreren Ländern. Eine Reihe blutiger
Anschläge und Selbstmordattentate vor allem nach dem
israelisch-palästinensischen Grundlagenvertrag 1993 wurde
der Organisation angelastet. "Jihad Islami" ist in den
Palästinensergebieten eine Untergrundgruppe und offiziell verboten. (APA/dpa)