New York - Bei einer Gedenkfeier mit 1050 symbolischen
Särgen in New York haben Eltern aus Israel und den
Palästinensergebieten am Dienstag an politische Führer in aller Welt
appelliert, sich stärker für eine Lösung des Nahostkonflikts
einzusetzen. "Ihr könnt einfach nicht länger am Rande sitzen und
zuschauen, während wir immer mehr Kinder verlieren", forderte Yitzhak
Frankenthal, Vorsitzender der Organisation "Elternkreis:
Israelisch-Palästinensische Trauerfamilien für den Frieden". Sein
Sohn Arik war im Alter von 19 Jahren von palästinensischen
Hamas-Terroristen entführt und getötet worden.
Die Gruppe hatte die Särge in scheinbar endlos langen Reihen nahe
dem UNO-Hauptsitz in Manhattan aufgestellt, um zu demonstrieren,
welch hohe menschliche Verluste die Welle der Gewalt seit September
2000 gefordert hat. 800 Särge waren in die palästinensische Flagge
eingeschlagen und 250 in die israelische.
Die Vereinten Nationen bestätigten der Gruppe in einer Botschaft
von UNO-Generalsekretär Kofi Annan, dass das "Meer von Särgen den
Preis des arabisch-israelischen Konfliktes besser ausdrückt als jedes
Wort". Begräbnisse seien in diesem Konflikt an der Tagesordnung so
wie Einkäufe auf dem Markt, und die Furcht vor dem plötzlichen Ende
stehe jedem in die Augen geschrieben, selbst den kleinsten Jungen und
Mädchen, hieß es in der verlesenen Botschaft. Es sei jedoch
ermutigend zu sehen, dass beide Seiten ihren Schmerz in
gegenständiges Verständnis umwandeln können. (APA/dpa)