Wien - Ostern ohne Ausflug ist wie ein Western ohne Showdown. Bereits ab kommendem Wochenende - Ferienbeginn! - muss deshalb auf Österreichs Straßen mit vermehrtem Aufkommen von Asphaltcowboys gerechnet werden. Mit von der schulfreien Partie: elf deutsche Bundesländer, die Schweiz und Kroatien.Da die Schneelage in den meisten heimischen Skigebieten noch hervorragend ist, werden Zigtausende Urlauber für einen Skiurlaub erwartet. Wer in den kommenden Tagen sein Auto von den Winterpatschen befreien wollte, sollte innehalten: Das Osternest könnte laut Wettervorhersage auch in Niederungen angezuckert werden. Spikes sind noch bis 8. April erlaubt. Für Nichtwintersportler stellen die Mittelmeerstrände in Italien und Kroatien ebenso wie der Balaton in Ungarn beliebte Urlaubsziele in der Karwoche dar. Die Trefferwahrscheinlichkeit der ARBÖ-Prognose für die Tage ab kommendem Freitag ist also hoch: Staus im Großraum Wien und auf den Transitrouten in Westösterreich sowie stundenlange Grenzwartezeiten zu den östlichen Nachbarstaaten und zu Slowenien. Der ARBÖ empfiehlt dringend, bei Auslandsreisen die grüne Versicherungskarte einzupacken. Sie gilt in vielen Ländern als Nachweis für eine Haftpflichtversicherung. Polizei und Gendarmerie werden sich wie üblich verstärkt in den Osterreiseverkehr mischen. Im Vorjahr wurden allein am Osterwochenende 332 Führerscheine abgenommen, 567 Alkolenker aus dem Verkehr gezogen und 40.066 Anzeigen beziehungsweise Organmandate wegen überhöhter Geschwindigkeit verfügt. Gefahr am Schulweg Der übertriebene Druck aufs Gaspedal stellt auch das größte Sicherheitsproblem für Kinder auf dem Schulweg dar. Zu diesem Ergebnis kommt ein Sicherheitstest des Verkehrsclub Österreich (VCÖ), an dem 7000 Mütter und Väter teilgenommen haben. Weitere Gefahren auf dem Weg zur Schule: keine Schutzwege oder Schülerlotsen. Da Appelle an Autofahrer scheinbar wenig nützen, fordert der VCÖ, das Tempolimit von 50 km/h in Ortsgebieten zu senken und mehr verkehrsberuhigte Zonen vor Schulen zu schaffen. (DER STANDARD Print-Ausgabe, 20.3.2002)