Unternehmen
Lego erzielt wieder Gewinne
"Rückbesinnung auf ursprüngliche Lego-Philosophie" brachte die Wende zum Positiven - Umsatz stieg um dreizehn Prozent
Billund - Der dänische Spielwarenkonzern Lego hat nach
mehrjähriger Talfahrt mit den klassischen "Lego-Steinen" sowie
modernen Varianten wie "Lego Harry Potter" wieder Gewinne
erwirtschaftet. Nach einem Verlust von einer Milliarde Kronen im Jahr
davor wies Lego 2001 einen Gewinn vor Steuern von 530 Mill. Kronen
(71,3 Mill. Euro) aus. Das teilte das Familienunternehmen am Dienstag
in Billund in Jütland mit. Der Umsatz kletterte um knapp 13 Prozent
auf 10,7 Mrd. Kronen. Besonders hoch waren die Wachstumsraten in den
USA. "Heute haben wir ein besser strukturiertes Unternehmen", erklärte
Unternehmenschef Kjeld Kirk Kristiansen. Lego erwartet noch bessere
Ergebnisse für das laufende Jahr, nannte aber keine Zahlen.
Rückbesinnung
Die positive Entwicklung führte Konzern-Vizechef Poul Plougmann
vor allem auf eine "Rückbesinnung auf die ursprüngliche
Lego-Philosophie" zurück. "Wir haben es zeitweise ein bisschen zu
eilig damit gehabt, von den Bauklötzen wegzukommen", sagte er mit
Blick auf die wachsende Konkurrenz durch Computer-Spiele. Seit Mitte
der neunziger Jahre hatte Computer-Spielzeug den Lego-Bausteinen
Marktanteile abgejagt.
Vor diesem Hintergrund baute das Unternehmen 2001 erstmals seit
seiner Gründung 1932 mit Entlassungen kräftig Personal ab. Die
"durchgreifenden Änderungen im Unternehmen in Bereichen wie
Produktion, Steuerung und Produktionsprogramm" seien weitgehend
abgeschlossen, hieß es. Weitere Entlassungen könnten aber auch in
diesem Jahr nicht ausgeschlossen werden. Weltweit beschäftigt Lego
noch 7.250 Mitarbeiter gegenüber der Höchstzahl von 8.700 Ende der
neunziger Jahre.
Vergnügungsparks schreiben rote Zahlen
Die Lego-Vergnügungsparks schrieben erneut rote Zahlen, die aber
niedriger ausfielen als 2000. Mitte Mai soll der vierte und bisher
größte Park im bayerischen Günzburg eröffnet werden. Plougmann
erklärte, die alleinige Lego-Inhaberin, die Familie Kristiansen, habe
bei diesen Aktivitäten bisher "sehr geduldiges Geld" investiert. Im
nächsten Jahr rechne er mit schwarzen Zahlen. Lego-Parks werden auch
in Dänemark, Großbritannien und den USA betrieben. Pläne für einen
fünften Park in Japan sind bis auf Weiteres auf Eis gelegt.
Als nicht der Börse notiertes Familienunternehmen ist Lego aber
nur beschränkt rechenschaftspflichtig und veröffentlicht nur
ausgewählte Zahlen zur Entwicklung des stark verschachtelten
Unternehmens. (APA/dpa)