Österreich
Deutscher tötete in Italien Ehefrau, zwei Kinder und sich selbst
Aus Angst vor drohender Trennung von Söhnen
Rom - Ein Deutscher hat in Italien seine Frau und seine
beiden schwer behinderten Kinder getötet und sich danach das Leben
genommen. Die Polizei entdeckte die Bluttat am Montag, nachdem sich
der 63-jährige Mann vom dritten Stock des Krankenhauses von Anzio
(rund 50 Kilometer südlich von Rom) in den Tod gestürzt hatte. In
seinem Auto wurde ein Brief mit Hinweisen auf den Ort gefunden, wo
sich die Leichen der 56-jährigen italienischen Frau und der Söhne im
Alter von 12 und 15 Jahren befanden. In einem Abschiedsbrief begründete der Mann seine Tat mit der
Angst vor der drohenden Trennung von seinen Kindern. Nach
Informationen der italienischen Nachrichtenagentur ANSA wollte die
Sozialbehörde in Kürze eine Entscheidung darüber treffen, ob den in
ärmlichen Verhältnissen lebenden Eltern die Kinder entzogen werden
sollten. Die Familie hatte laut Polizei seit rund zehn Jahren in
Anzio an der tyrrhenischen Küste gelebt.
Der Mann hatte nach Angaben der Beamten zunächst seine Familie in
einen nahe gelegenen Wald geführt und sie dort getötet. Alle Opfer
wiesen schwerste Kopfverletzungen auf, die offenbar mit einem harten
Gegenstand verursacht worden waren. Montag früh fuhr der Mann dann
zum Krankenhaus und beging Selbstmord. Nach Medienberichten hatte er
als Lumpensammler seinen Lebensunterhalt verdient. Für die schwer
behinderten Kinder habe die Familie staatliche Hilfe erhalten. Vor
sechs Jahren sei bereits ein zwölfjähriger Sohn an einer schweren
Knochenerkrankung gestorben. (APA/dpa)