Wien - Kardinal Christoph Schönborn hat mit seiner Kritik an Gerhard Haderers Bilderbuch Das Leben des Jesus - DER S TANDARD berichtete - einen Nerv der Presse -Leser getroffen: Auf der Homepage der Zeitung liefern sich diese hitzige Diskussionen. Die einen gratulieren dem Kardinal (und verteufeln den Karikaturisten), die anderen ärgern sich über Schönborn, bei dem sich Haderer für die unerwartete Publizität bedanken solle. Zu Wort meldete sich auch Ueberreuter-Chef Fritz Panzer, der das Buch mit einer Startauflage von 50.000 Stück ins Ostergeschäft schickte. Dass der Realitätsbezug den Vertretern der Kirche nicht gefalle, sei verständlich, es sei aber "nicht fein", dass dafür die angeblich verletzten religiösen Gefühle von "wehrlosen Kindern, Alten, einfachen Menschen und Akademikern" herhalten müssen. Panzer wundert sich zudem über die "Doppelmoral": Zu den auf Fakten gestützten Büchern Abgesetzt von Schönborn und Gottes rechte Krieger hätte keiner der Kirchenfürsten je einen Kommentar abgegeben. (trenk/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 19.03. 2002)