Illustration: ESA
Barcelona - Nach dem Europäischen Parlament hat nun auch der Europäische Rat auf seiner letzten Tagung in Barcelona dem alternativen Satelliten-Navigationssystem der ESA seine Zustimmung erteilt. Der Rat der Regierungschefs forderte die Verkehrsminister auf, bei ihrer Ratstagung im März die erforderlichen Beschlüssen zur Finanzierung und Einleitung des Programms zu fassen. Dazu soll ein gemeinsames Unternehmen mit der Europäischen Weltraumbehörde ESA gegründet werden. Galileo soll unabhängig vom US-System GPS (Global Positioning System) sein. GPS steht unter der Verwaltung der US-Streitkräfte und die USA haben sich bisher immer das Recht vorbehalten, das System im Krisenfall abzuschalten oder in seiner Genauigkeit regional zu stören. Galileo soll mit einer Kombination von satelliten- und boden-gestützen Sendern eine höhere Genauigkeit erreichen als GPS. Das Ziel ist ein System, das zum Beispiel automatisierte Landungen von Zivil-Flugzeugen erlaubt. Die ESA und die EU planen das System bis 2008 fertig zu stellen. Die Konstellation soll 21 Satelliten umfassen. Zwischen den USA und Europa gab es in der Vergangenheit wegen Galileo hinter den Kulissen eine heftige Auseinandersetzung. In einem Brief an die EU-Kommission im vergangenen Dezember hatte das US-Verteidigungsministerium das System als unnötig bezeichnet. Die EU will dagegen mit Galileo unabhängiger von den USA werden. Innerhalb der EU war das Projekt vor allem wegen seiner hohen Kosten umstritten. Erst nachdem Deutschland vor kurzem seinen Widerstand gegen Galileo aufgegeben hatte, erhielt das System eine Chance. (pte)