Natur
Sieben große Urwaldregionen gibt es noch weltweit
... alle sind akut von Abholzung bedroht - UNO-Weltforstgipfel beschließt einstimmig Deklaration zum Waldschutz
Im April wird in Den Haag über den Schutz der letzten Urwälder auf dem
Urwaldgipfel der UNO verhandelt. Dort treffen sich die Minister der
Vertragsstaaten der Konvention für biologische Vielfalt, um einen
zehnjährigen Aktionsplan für die Urwälder zu erarbeiten.Weltweit sind die letzten sieben noch
existierenden großen Urwaldregionen akut von Abholzung bedroht. Außer den
Urwäldern im Norden Europas gehören dazu die nordischen Urwälder in
Sibirien und Kanada, die tropischen Regenwälder am Amazonas, in
Zentralafrika und in Südostasien sowie die Bergwälder Chiles.
Jährlich verschwinden davon 150.000 Quadratkilometer Urwald - alle zwei Sekunden ein
Fußballfeld. Greenpeace fordert
die österreichische Bundesregierung auf, sich dort für einen sofortigen
Abholzungsstopp in den Urwäldern einzusetzen.
Deklaration
Der UNO-Weltforstgipfel hat einstimmig eine
Deklaration zum Waldschutz beschlossen. Das teilte das Umwelt-,
Forst- und Landwirtschaftsministerium in einer
Aussendung mit. 189 Staaten stimmten für die Deklaration. Gerhard
Mannsberger, der österreichische Delegationsleiter, bezeichnete das
Ergebnis als "Durchbruch im bisher sehr zähen Ringen um die Zukunft
unserer Wälder".
Unterstrichen wurde laut der Aussendung "die Stärkung nationaler
und internationaler Kooperationen im Bereich Finanzen, Handel,
Transfer umweltfreundlicher Technologien und dem Aufbau notwendiger
Kapazitäten zur Sicherstellung nachhaltiger Waldwirtschaft
insbesondere in Entwicklungsländern und Ländern im Übergang zur
Marktwirtschaft". Besondere Bedeutung werde weiters der Erarbeitung
nationaler Forstprogramme, freiwilligen
Wald/Holz-Zertifizierungssystemen, der Stärkung von Forstgesetzen und
regionalen Prozessen zum Schutz der Wälder beigemessen, erklärte
Mannsberger.
Das nächste derartige Treffen soll 2005 in Genf stattfinden. Dabei
soll der Erfolg der gesetzten Maßnahmen überprüft wird und
gegebenenfalls weitere Instrumente - z. B. eine Waldkonvention, die
bisher laut Forstwirtschaftsministerium am Widerstand insbesondere
der USA und Brasiliens gescheitert ist - festgelegt werden.
(APA/red)